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Land: Kur- und Heilwälder sind neue Chancen für Gesundheitstourismus

Der touristische Wettbewerb ist hart. Manche Kommunen mit genug Wald haben eine ganz besondere Möglichkeit sich zu profilieren.

Das neben Hessen waldreichste Bundesland Rheinland-Pfalz sieht in der Ausweisung von Kur- und Heilwäldern neue Chancen für den Gesundheitstourismus. Vorreiterin ist die Stadt Lahnstein bei Koblenz. Sie hofft nach eigenen Worten, ein solches Open-Air-Gesundheitsstudio «je nach Baufortschritt im kommenden Jahr offiziell eröffnen zu können». Nötig dafür seien weitere Zuschüsse vom Land und von Sponsoren. Ein Teil des Projekts in einem hoch gelegenen Forst ist bereits eröffnet worden: ein Kinderheilwald.

Laut dem Umweltministerium in Mainz wird auch in anderen Kommunen im Land über die Entwicklung von Kur- und Heilwäldern diskutiert, «insbesondere in waldreichen Kurorten». Noch liege aber kein weiterer offizieller Antrag vor. Städte und Dörfer können Kur- und Heilwälder nicht einfach irgendwie irgendwo ausweisen, sondern müssen sich an die Vorgaben einer eigenen Landesverordnung halten.

«So wird zum Beispiel eine zusammenhängende Waldfläche von mindestens 50 Hektar benötigt, der Wald soll stabil, arten- und strukturreich sein und überwiegend naturnah bewirtschaftet werden», erklärt das Ministerium. In Abgrenzung zu sonstigen Wäldern sei ein medizinisch-therapeutisches Konzept nötig – inklusive naher Gesundheitseinrichtungen. In Lahnstein sind das mehrere Kliniken.

Die Kurstadt als einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz hat rund 240 Hektar Baumbestand unter anderem mit alten Eichen und Buchen für ihren Kur- und Heilwald ausgewiesen. Aufenthalte hier sind nach ihren Angaben «geeignet, damit bestimmte Krankheiten nicht wieder auftreten, sich nicht verschlimmern oder nicht chronisch werden». Es gehe etwa um Lungen-, Herz-Kreislauf- und psychische Erkrankungen. Luft, Licht, Duft und bestimmte Geräusche in dem Wald hätten eine «breite gesundheitsfördernde Wirkung». Es gebe zum Beispiel auch schon Therapiegeräte, Sitzbänke und Hütten.

Der hier 2021 eröffnete, rund acht Hektar große Kinderheilwald als ein Teilbereich hat laut dem Umweltministerium guten Zulauf. Es gibt der Stadt Lahnstein zufolge Kletterbäume, eine Pendelschaukel, eine «Mega-Wippe», ein Waldlabyrinth, ein «Ast-Mikado» und eine Balancierscheibe. Interessant könne das beispielsweise für Kinder mit Übergewicht oder mit Schlaf- und Konzentrationsstörungen sein. Oder generell für die Gesundheitsvorsorge von Familien, Kitas und Schulen. Medizinischer Partner ist eine Kinderklinik.

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