München (dpa/tmn) – Die rechtliche Situation an Kreuzfahrtschiffen ist nicht immer so leicht zu durchschauen. Das sagt der Kreuzfahrt-Fachmann Franz Neumeier.
Grundsätzlich gilt nach seinen Worten auf dem Schiff eigentlich das Recht des Flaggenstaates – faktisch jedoch wisse kein Mensch, welche Rechte mit Blick auf bestimmte Situationen etwa auf den Bahamas oder in Panama gelten, unter deren Flagge viele Schiffe fahren.
«Insofern ist das, was an Bord gültig ist, im Groben das Regelwerk, dass die Reederei aufstellt», erklärt Neumeier. Darauf lässt man sich mit der Unterzeichnung des Reisevertrags ein und dementsprechend kann man es vor der Reise auch lesen. Wie viele das am Ende machen, stehe natürlich auf einem anderen Blatt, sagt der Journalist, der die Website «cruisetricks.de» betreibt.
Der Kapitän hat das letzte Wort
«Im Grunde sind das aber alles Dinge, die man sich mit dem gesunden Menschenverstand selbst erschließen kann», sagt der Experte mit Blick auf Do und Don‘ts. An Bord setzt das Personal die Regeln durch. Die oberste Instanz ist der Kapitän oder die Kapitänin. Ihm oder ihr obliegt zum Beispiel die Entscheidung, ob jemand nach einem Regelverstoß das Schiff verlassen muss.
Interessant zu wissen: Liegt das Schiff am Hafen, haben laut Neumeier auch lokale Behörden mitzureden. Und: «Bei Karibik-Kreuzfahrten von den USA aus mischt auch mal das FBI mit, sobald US-Amerikaner betroffen sind.»
Alles in allem sei das Recht auf Kreuzfahrtschiffen eben ein komplexes Thema, doch die Quintessenz sei simpel: «Man entgeht alledem, in dem man sich an Bord vernünftig verhält.»