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Konjunkturschwäche: Evonik rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn

Wenn ein großes Schiff am «Schulauer Fährhaus» bei Hamburg die Elbe passiert, ertönt fast immer die Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das Schiff fährt. Seit sieben Jahrzehnten ist das so. Geändert hat sich dennoch etwas.

Der Chemiekonzern Evonik hat wegen der anhaltend schwachen Konjunktur seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Jahr deutlich zurückgeschraubt. «Derart schwache Absatzmengen haben wir lange nicht erlebt, über solch einen langen Zeitraum vielleicht noch nie», sagte Evonik-Chef Christian Kullmann am Montag. Der Konzern erwarte auch über das zweite Halbjahr eine anhaltend schwache Nachfrage ohne jegliche wirtschaftliche Erholung.

Das Essener Unternehmen rechnet deshalb mittlerweile für 2023 nur noch mit einem Jahresumsatz von 14 bis 16 Milliarden Euro. Noch im Frühjahr war der Konzern von 17 bis 19 Milliarden Euro ausgegangen. Parallel senkte das Unternehmen auch seine Gewinnprognose. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werde voraussichtlich zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro liegen, hieß es in Essen. Bisher hatte Evonik noch das untere Ende der alten Spanne von 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro angepeilt.

Im Laufe des ersten Quartals habe es Anzeichen für eine Erholung im weiteren Jahresverlauf gegeben. «Leider ist diese Erholung im Mai und Juni um einiges schwächer ausgefallen, als wir erwartet hatten», sagte Kullmann. «Die Weltwirtschaft lahmt, und das bekommen auch wir zu spüren.» Über alle Endmärkte hinweg sei die Nachfrage zuletzt sehr schwach gewesen.

Evonik hatte bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 begonnen, ergebnissichernde Maßnahmen zu ergreifen. Durch Nicht-Nachbesetzung freiwerdender Stellen, Disziplin beim Einsatz externer Dienstleister und Einschränkungen bei Reisekosten werde das Unternehmen im laufenden Jahr 250 Millionen Euro einsparen, betonte der Konzern.

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