Kiel (dpa) – Beim Anpflanzen von Seegras an der Ostseeküste setzen Forschende des Geomar Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung auch auf Laien. Geplant seien zwei Kurse Anfang Mai und Anfang Juli bei Maasholm an der Schlei, sagte die Wissenschaftlerin und Taucherin Angela Stevenson der Deutschen Presse-Agentur. «Zweck dieses Kurses ist es, Bürgertaucher in der Wiederherstellung von Seegras zu schulen.» Geplant seien Vorträge und Taucheinheiten an drei Tagen. Beide Kurse seien ausgebucht.
«Wir haben festgestellt, dass das Anpflanzen von Seegras wichtig ist, um die natürliche Ausbreitung von Seegras zu beschleunigen», sagte Stevenson. Die Technik zur Aussaat sei jedoch äußerst zeitaufwendig und erfordere Hilfe von Tauchern. Das sei zudem kostspielig. Fehlende Arbeitskräfte seien der größte Engpass bei der schnellen Begrünung des Meeres. Bürgertaucher könnten dazu beitragen, Seegraswiesen schnell wiederherzustellen, um ihr Potenzial die Bindung von CO2 am Meeresboden zu nutzen.
Seegräser sind blühende Meerespflanzen, die in flachen Gewässern in vielen Teilen der Welt vorkommen, von den Tropen bis zum Polarkreis. In Form ausgedehnter Unterwasserwiesen schaffen sie Lebensraum für eine Vielzahl von Meerestieren und bilden auch einen Puffer gegen die Versauerung der Ozeane. Darüber hinaus lagern die Pflanzen Kohlenstoff aus der Atmosphäre ein.