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Keller unter Wasser: Selbsthilfe ist oft schnellere Lösung

Berlin (dpa/tmn) – Wer sein Haus wegen des Hochwassers ganz verlassen muss, für den ist ein überfluteter Keller wahrscheinlich das geringste Problem. Steht jedoch das Wasser einige Handbreit hoch, können Hausbesitzer mit entsprechender Ausrüstung selbst aktiv werden.

Angesichts der sich in den letzten Jahren mehrenden Hochwasserlagen ist wieder mehr Selbsthilfe gefragt, sagt Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).

Frage: Wann kann ich selber den Keller auspumpen, wann muss die Feuerwehr ran?

Karl-Heinz Banse: Im Grunde kann man immer selbst den Keller auspumpen. Wenn ich in einem Gebiet wohne, wo so etwas nötig werden könnte, sollte ich eigentlich eine entsprechende Tauchpumpe haben. Ebenso sollten die Abflüsse mit Rückschlagklappen versehen sein.

Wenn man allerdings merkt, dass Bereiche wie der Stromverteiler oder die Heizung zu überfluten drohen, ist es schon sinnvoll, die Feuerwehr zu rufen. Denn wenn das Wasser an die Stromhauptverteilung kommt, gibt es einen großen Kurzschluss und das Haus ist stromlos. Da sollte man wegen eines Stromschlags nicht in der Nähe sein.

Das Problem ist, dass man wahrscheinlich nicht der Einzige ist, der Hilfe braucht. Die Feuerwehr muss Prioritäten setzen, zuerst sind die Deichverteidigung und die Flüsse wichtig, damit nicht noch mehr Wasser nachkommt. Dann geht es erst zu den einzelnen Häusern. Man kann sich also als Besitzer eines Hauses nicht darauf verlassen, dass sofort Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.

Was brauche ich, um selbst auspumpen zu können und worauf muss ich achten?

Banse: Ich brauche eine Tauchpumpe, Strom und einen Schlauch, damit kann ich das Wasser aus dem Haus pumpen. Es sollte eine zertifizierte Pumpe zum Beispiel mit entsprechender CE-Kennzeichnung sein, die sicher ist. Ich sollte mir unbedingt die Bedienungsanleitung durchlesen und dann genau danach vorgehen.

Diese Pumpen haben einen Schwimmer und sobald der aufliegt, fängt die Pumpe an zu pumpen. Die pumpt natürlich nur bis zu einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern. Das muss man dann selbst mit Lappen und Eimer aufnehmen.

Und wohin mit dem Wasser, das man abpumpt?

Banse: Man muss sich eine Stelle suchen, wo es ablaufen kann. Denn wenn es wieder zurückkommt, ist alle Mühe vergeblich. Auf keinen Fall gehört das Wasser in die Abwasserkanalisation, weil sonst die Klärwerke überlastet werden.

Man muss versuchen, es ins Gelände zu leiten, damit es sich dort verteilt, oder in die Oberflächenentwässerung, wie etwa Gräben, wenn die noch etwas aufnehmen kann. Wenn natürlich in dem Gebiet alles unter Wasser steht, kann man nicht viel machen.

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