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Keine festliche Stimmung im Gastgewerbe – Existenzangst geht um

In der Gastronomie in Mecklenburg-Vorkommen ist auch im Advent weiter Krisenstimmung angesagt. «Gegenwärtig sieht jeder zweite Unternehmer die Existenz des eigenen Betriebes massiv bedroht und gefährdet, ein Höchstwert, der ein Alarmsignal ist», sagte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Lars Schwarz, am Dienstag in Rostock. Er stützt sich dabei auf eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen aus dem November.

Das wirtschaftliche Umfeld ist auch nach dem Ende der Corona-Maßnahmen weiterhin eingetrübt: Im November lag der Umsatz der Betriebe laut Umfrage weiterhin 14 Prozent niedriger als im selben Monat vor der Pandemie. Und auch der Blick auf das traditionell wichtige Vorweihnachtsgeschäft macht Schwarz wenig Hoffnung: «Bei 49,2 Prozent der Unternehmen ist aktuell die private Nachfrage schlecht bis sehr schlecht, bei 64 Prozent der Unternehmen ist zudem die geschäftliche Nachfrage schlecht bis sehr schlecht». Für die Mehrzahl der Unternehmen bleibt die Nachfrage des Jahres 2019 damit in weiter Ferne.

Zur schwachen Nachfrage kommen die gestiegenen Kosten in der Energiekrise. Dabei ist die Situation je nach Unternehmen sehr unterschiedlich: Die Kostensprünge liegen demnach zwischen 20 und 300 Prozent. Nur rund ein Zehntel der Gastronomen blieben aufgrund von länger laufenden Verträgen bislang verschont. Laut Schwarz versuchen die Unternehmen daher zu sparen, wo es geht.

«Die aktuelle Situation und die geschilderte Lage im Gastgewerbe machen deutlich, die Branche steht am Kipppunkt», so der Dehoga-Präsident. Zusätzliche Belastungen für den Tourismus wie etwa eine Bettensteuer lehnte er ab.

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