Koblenz/Mainz (dpa/lrs) – Das 2022 von Dürre und Rhein-Niedrigwasser beeinträchtigte Koblenzer Spektakel «Rhein in Flammen» kann im Sommer 2023 keine direkte Finanzhilfe vom Land Rheinland-Pfalz erwarten. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nahm hierzu in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Freien Wähler Stellung. Da es sich bei dieser Veranstaltung «um eine wirtschaftliche Maßnahme handelt, die sich bisher selbst getragen hat, ist eine finanzielle oder verwaltungsorganisatorische Unterstützung bislang nicht erfolgt beziehungsweise beabsichtigt», erklärte die Freidemokratin.
Schmitt schrieb aber auch: «”Rhein in Flammen” hat große Strahlkraft für die Tourismusregion “Romantischer Rhein”. Von der regionalen Veranstaltung profitieren Gastronomie, Hotellerie, Schifffahrtsunternehmen sowie nachgelagerte Wirtschaftszweige im Rheintal.» Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH als Veranstalterin erarbeite derzeit ein Konzept für die Neuauflage des Traditionsspektakels im Sommer 2023.
Im trockenen August 2022 war die Zahl der Feuerwerke bei «Rhein in Flammen» von sieben auf fünf verringert worden. Der fahrende Konvoi mit mehr als 35 Schiffen wurde abgesagt – nur 27 versammelten sich in Koblenz unter einem Höhenfeuerwerk. Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, befürchtet daher nach eigenen Worten für 2023 eine Finanzierungslücke, «die wohl über kommunale Unterstützung abgefangen werden soll». Die Stadt Bonn werde das dortige Spektakel «Rhein in Flammen» 2023 mit bis zu 40 000 Euro unterstützen, um es zu sichern. Nach den Koblenzer Beeinträchtigungen 2022 waren Forderungen nach einem neuen Konzept etwa mit Laser- und Lichtshows in der Rhein-Mosel-Stadt laut geworden.
«Rhein in Flammen» zog in Koblenz einst deutlich mehr als 100 000 Zuschauer an. Die Geschichte der Feuerwerke über dem Flusstal reicht weit zurück: Bereits 1756 wurde zu Ehren des Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff ein Feuerwerk gezündet.