Schwerin/Rostock (dpa/mv) – Der überaus warme und sonnige Oktober 2022 hat sich in den Kassen der Touristiker Mecklenburg-Vorpommerns nicht so niedergeschlagen wie erhofft. Wie schon im September lag der Umsatz inflationsbereinigt deutlich niedriger als im Herbst 2021, wie aus Daten des Statistischen Amtes MV hervorgeht.
Danach machten die Beherbergungsbetriebe im vergangenen Oktober real 17,8 Prozent weniger Umsatz als im Oktober 2021. Im September hatte das Minus 18,7 Prozent betragen. Im Juli und August waren jeweils gut 12 Prozent geringere Umsätze als im Vorjahresmonat verzeichnet worden. Davor lagen sie über denen von 2021.
Der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, sieht in der Entwicklung vor allem eine Rückkehr zum Normalmaß nach dem Boom in der zweiten Jahreshälfte 2021, nach einem Corona-Lockdown. Kleinere Betriebe und solche im ländlichen Raum treffe der Rückgang vermutlich stärker als große Häuser am Meer. «Wir haben im bisherigen Verlauf aber noch immer das zweitbeste Tourismusjahr nach 2019», betonte er am Dienstag. 2019 hatte der Nordosten die Rekordzahl von 34 Millionen Übernachtungen verzeichnet.
Für 2023 ist Woitendorf durchaus optimistisch, wenn die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Verbraucher berechenbar bleiben. «Dann kann und sollte 2023 ein Jahr des Wiederaufbaus beziehungsweise der fortgesetzten Regeneration werden», sagte er. Die Branche hatte in einer Umfrage gedämpftere Erwartungen geäußert. Woitendorf zufolge sagten 45 Prozent der befragten Betriebe, dass 2023 für sie weniger erfolgreich werden könnte als 2022. Ein Drittel erwarten demnach eine Stagnation des eigenen Geschäfts, neun Prozent eine Verbesserung.