Berlin (dpa) – Der einst so beliebte Freizeitsport Kegeln verliert immer mehr an Attraktivität: Die Zahl der Kegelbahnen in Deutschland nimmt deutlich ab. Insbesondere große Anlagen mit mehr als acht Bahnen werden seltener, wie der Sprecher des Deutschen Kegler- und Bowlingbunds (DKB), Michael Hohlfeld, mitteilte. «Jede Kegelbahn, die wir verlieren, ist ein schmerzlicher Verlust.» Die Corona-Pandemie habe den Rückgang beschleunigt. Demnach gaben viele Gaststätten die Bahnen in «schwierigen Zeiten» auf.
Vor allem in den ländlichen Regionen dünnt sich das Angebot deutlich aus. Einen Überblick, wie viele Kegelbahnen dichtgemacht wurden, hat der Verband nach eigenen Angaben nicht.
Es existieren nicht nur weniger Kegelbahnen in Deutschland, es gibt auch immer weniger Mitglieder. Der DKB hatte zu Beginn des vergangenen Jahres etwa 62 300 Mitglieder, darunter rund 10 000 Bowlerinnen und Bowler. Gegenüber 2021 sei die Mitgliederzahl um neun Prozent gesunken – und damit noch einmal deutlich stärker als in den Jahren zuvor mit einem durchschnittlichen Rückgang von fünf Prozent. Dass der Verband Mitglieder verliert, liegt vor allem an der Altersstruktur. Jedes fünfte Mitglied ist 65 Jahre oder älter.
Dem Kegeln fehlt Nachwuchs. Vielerorts gebe es zwar Schulprojekte, Schnupperkurse und Ferienangebote. «Eines ist aber klar: Von allein findet kein Jugendlicher mehr auf die Bahn, dazu ist das Freizeitangebot viel zu groß, gerade auch Funsportarten sind verlockender. Und es bleibt auch keiner längere Zeit dabei, wenn er keinen Übungsleiter und Ansprechpartner im Verein hat», sagte Hohlfeld.