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Kaum bekannte Superhelden

Diese 18 Spieler haben bei der EM in Polen für Deutschland den Titel gewonnen.

Krakau (dpa) – Andreas Wolff, Torwart (HSG Wetzlar/24): Hat erst Silvio Heinevetter verdrängt und sich im Turnier zur Nummer 1 im Tor gemausert. Wurde vor dem Finale zum besten Schlussmann der EM gewählt. Wuchs im Finale noch einmal über sich hinaus: 48 Prozent gehaltene Bälle.

Andreas Wolff, Torwart (HSG Wetzlar/24): Wuchs im Finale über sich hinaus: 48 Prozent gehaltene Bälle.

Carsten Lichtlein, Torwart (VfL Gummersbach/35): Musste überraschend die Rolle als Nummer 2 im Tor akzeptieren und tat dies wie gewohnt, ohne zu murren oder zu mosern. Ist ein unumstrittener Führungsspieler. Hielt während der EM fünf von 14 Siebenmetern.

Fabian Wiede, Rückraumspieler (Füchse Berlin/21): Gestartet als Backup für Kapitän Steffen Weinhold, rückte der Linkshänder nach dessen Verletzung mehr in die Verantwortung. Dynamisch und mit schnellem Armzug. Hat eindeutig Stammspieler-Potenzial.

Finn Lemke, Rückraumspieler (SC Magdeburg/23):
Überragend in der Abwehr. Als Mann im Deckungszentrum war der 2,10-Meter-Riese Chef der Defensive und baute im Finale mit seinem Nebenleute eine Abwehrwand auf. Beweglich, aggressiv, mitreißend auf dem Feld.

Martin Strobel, Rückraumspieler (HBW Balingen-Weilstetten/29): Hatte neben Carsten Lichtlein als einziger im Team bereits EM-Erfahrung. Geriet als Spielmacher etwas in den Schatten von Steffen Fäth. Spielte ein solides Turnier, kann aber wesentlich mehr.

Steffen Fäth, Rückraumspieler (HSG Wetzlar/25):
Die Entdeckung des Turniers als Spielmacher. Der Rückraumspieler erinnerte in manchen Szenen an seinen Mentor, den genialen Ivano Balic. Mit 30 Treffern zweitbester deutscher Torschütze.

Kai Häfner, Rückraumspieler (TSV Hannover-Burgdorf/26): Der Halbfinal-Joker und achtfache Final-Torschütze. Erzielte im Halbfinale gegen Norwegen den 34:33-Siegtreffer. Rückte zum sechsten Spiel für den verletzten Steffen Weinhold in die Mannschaft.

Julius Kühn, Rückraumspieler (VfL Gummersbach/22): Shooter im linken Rückraum. Kam zum sechsten Spiel für den verletzten Christian Dissinger ins Team. Überzeugte im Halbfinale mit fünf Treffern und stand auch in der Abwehr seinen Mann.

Simon Ernst, Rückraumspieler (VfL Gummersbach/21): Hatte die wenigste Einsatzzeit im deutschen Team. Rannte im Halbfinale als «falscher Torwart» schon vor Ende der Verlängerung aufs Feld und löste damit einen Protest der Norweger aus.

Niclas Pieczkowski, Rückraumspieler (TuS N-Lübbecke/26): Eigentlich auf der Spielmacher-Position zu Hause. Nach dem Ausfall von Uwe Gensheimer und Michael Allendorf rückte er nach Linksaußen. Konnte seine Qualitäten dort nicht entfalten.

Tobias Reichmann, Rechtsaußen (KS Vive Kielce/27): Der «Mann ohne Nerven». Versenkte in sieben Spielen 26 von 27 Siebenmetern – vergab erst im Endspiel zwei weitere. Markenzeichen: Sprungwunder. Kein anderer Spieler steht so lange und so hoch in der Luft.

Johannes Sellin, Rechtsaußen (MT Melsungen/25 Jahre): «Mister 100 Prozent»: Hatte während des ganzen Turniers keinen Fehlwurf. Hinter dem starken Tobias Reichmann bekam er zu selten eine Chance, seine Möglichkeiten unter Beweis zu stellen.

Hendrik Pekeler, Kreisläufer (Rhein-Neckar Löwen/24):
Zeitstrafen-König im Team. Musste in acht Spielen elfmal Zwei-Minuten-Strafen absitzen. In Abwehr und Angriff gleichermaßen stark. Strahlte sehr viel Ruhe aus.

Eric Schmidt, Kreisläufer (TSV Hannover-Burgdorf/23): Ist neben Finn Lemke und Hendrik Pekeler dritter starker Abwehrspieler. Im Angriff unspektakulär, aber sicher. Hat sich durch seinen Wechsel nach Hannover einen sportlich verbessert.

Jannick Kohlbacher, Kreisläufer (HSG Wetzlar/20): Bulliger und gedrungener als Hendrik Pekeler und Eric Schmidt. Überzeugte als fang- und treffsicher. Kam vor allem im Angriff als zweiter Kreisspieler und Alternative.

Rune Dahmke, Linksaußen (THW Kiel/22): Vorbildlicher Kämpfer. Der einzige Spezialist im Team auf seiner Position warf im Halbfinale wenige Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit das 27:27 zur Verlängerung. Hat Reserven bei der Chancenverwertung.

Steffen Weinhold (THW Kiel/27): Stolzer, aber auch trauriger Kapitän. Ein Muskelbündelriss im Oberschenkel bedeutete nach fünf Spielen das EM-Aus. Blieb bis zum Ende bei der Mannschaft. Eindeutiger Team-Leader, der wichtige Tore warf.

Christian Dissinger (THW Kiel/24): EM-Aus nach seinem besten Spiel. Warf sieben Tore gegen Russland und musste dann wegen einer Adduktorenverletzung passen. Unterstützte wie Weinhold bis zum Ende die Mannschaft.

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