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katalanische Polizei hat Zweifel

Nach der Terrorattacke mit einem Lieferwagen in Barcelona hat die Polizei Zweifel, dass der bisherige Hauptverdächtige tatsächlich der Fahrer war. «Es ist eine Möglichkeit. Aber zu diesem Zeitpunkt (...) verliert sie an Gewicht», sagte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero in einem Fernsehinterview am Freitagabend. Der 17 Jahre alte Moussa Oukabir war nach Angaben der Polizei zusammen mit vier anderen Verdächtigen in der Nacht zum Freitag bei einem Antiterror-Einsatz in Cambrils rund 100 Kilometer südlich von Barcelona erschossen worden.

Barcelona (dpa) – Es gebe derzeit keine «ausreichenden Beweise», dass Oukabir den Lieferwagen auf der Touristenmeile Las Ramblas in Passanten gesteuert habe. Offen sei auch, wie er nach der Tat von Barcelona nach Cambrils gelangt sein könnte. Bei der Attacke in Barcelona am Donnerstag waren mindestens 13 Menschen getötet worden. Eine Frau starb zudem nach einem vereitelten Angriff in der Küstenstadt Cambrils.

Nach einer Durchsuchungsaktion der spanischen Polizei steht am 18.08.2017 in Ripoll, nördlich von Barcelona, in dem Haus in dem die Familie Oukabir wohnte eine Tür offen. Hier hat der Hauptverdächtige Moussa Oukabir bis zuletzt mit seinen Eltern gewohnt. Oukabir wird verdächtigt, am Donnerstag den Lieferwagen auf der Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona mit hoher Geschwindigkeit auf Passanten gesteuert zu haben. Mindestens 13 Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Sein älterer Bruder Driss gehört zu den bisher Festgenommenen, auch er wurde in Ripoll gefasst. Moussa Oukabir ist weiter flüchtig.

Medienberichten zufolge richtet sich die Aufmerksamkeit der Polizei auf einen derzeit flüchtigen 22 Jahre alten Marokkaner. Dabei handele es sich um den Bruder eines der getöteten Terrorverdächtigen von Cambrils. Demnach stammt er aus Ripoll rund 100 nördlich von Barcelona.

Die Polizei geht derzeit von einem Netzwerk von zwölf Verdächtigen aus. Fünf von ihnen wurden in Cambrils getötet, vier wurden festgenommen. Drei weitere sind noch nicht gefunden. Einer oder zwei von ihnen könnten bei der Explosion in dem Wohnhaus in Alcanar am Mittwoch umgekommen sein. Die Ermittler vermuten, dass die Gruppe dort Sprengstoff für ein noch größeres Attentat als das in Barcelona vorbereitete.

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