Wismar/Hamburg (dpa) – Der Insolvenzverwalter der MV Werften hat das werfteigene und von Radisson betriebene 100-Zimmer-Hotel «Park Inn» im Wismarer Holzhafen verkauft. Der neue Besitzer ist ein Hamburger Familienunternehmer, wie Insolvenzverwalter Christoph Morgen am Dienstag mitteilte. Der Unternehmer, der nicht namentlich genannt werden wolle, habe sowohl die Betriebs- als auch die Grundstücksgesellschaft erworben. Beide Gesellschaften seien wirtschaftlich gesund. Alle Mitarbeiter sollen demnach weiterbeschäftigt werden.
Für das vor drei Jahren eröffnete Hotel gab es dem Insolvenzverwalter zufolge zahlreiche Gebote aus dem In- und Ausland. Gründe hierfür seien die attraktive Ostsee-Lage direkt an der Wismarer Bucht sowie die individuelle Bauweise der rund 100 Zimmer gewesen – bei den MV Werften gefertigte Schiffskabinen. Über den Kaufpreis wurde laut Morgen Stillschweigen vereinbart.
Die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern hatten am 10. Januar 2022 Insolvenz angemeldet. Als Ursache wurden Finanzschwierigkeiten des Mutterkonzerns Genting Hongkong vor allem infolge der Corona-Krise genannt. Das Gelände in Wismar wurde im Juni an den U-Boot-Bauer Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) verkauft. In Stralsund hat die Stadt das dortige Areal übernommen, um einen maritimen Gewerbepark zu entwickeln. Das Rostocker Werftgelände hat der Bund übernommen, der dort Schiffe der Marine warten und reparieren lassen will.