Prerow (dpa/mv) – Vor Prerow im Norden des Darß (Landkreis Vorpommern-Rügen) sind bereits entscheidende Bauabschnitte für den neuen Inselhafen abgeschlossen. Alle für die Seebrücke erforderlichen Tragpfähle seien bis Juni 2023 installiert worden. Auch die Bauarbeiten an den Hafenschutzbauwerken seien in diesem Jahr gut vorangekommen und weitgehend abgeschlossen, teilte das zuständige Umweltministerium auf eine Anfrage zum Zwischenstand mit.
Die Inbetriebnahme des Inselhafens soll den Angaben zufolge weiter wie geplant zur Wassersportsaison 2024 erfolgen. Nach Fertigstellung der Arbeiten wird vor Prerow die mit 720 Meter längste Brücke im Ostseeraum stehen. Im Grundriss weist der Inselhafen eine elegante Tropfenform auf, die aus der Luft bereits gut erkennbar ist. Der Hafen soll künftig den Nothafen Darßer Ort ersetzen, der renaturiert wird.
Auch die Pfahl- und Betongründungen für das spätere zweigeschossige Betriebs- und Hafengebäude sind erfolgt. Das Bauunternehmen plane, das weitgehend in Elementbauweise vorgefertigte Gebäude bis Ende Dezember zu errichten. Im Winter sollen Anlagen zur Ver- und Entsorgung für Strom, Wasser und Abwasser installiert werden. Die frühere etwa 390 Meter lange Seebrücke Prerow wurde für das Vorhaben zurückgebaut.
Fertig sind den Angaben zufolge die Liegeplätze für einen 28 Meter langen Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), das Tochterboot sowie potenzielle Havaristen. Vorrichtungen zum Vertäuen der Boote, Wasser- und Stromanschlüsse folgen im Winter. Das spätere Hafengebäude soll auch eine Dachterrasse bekommen, von der sich ein Panorama in die Prerowbucht und eine Aussicht in den Inselhafen bietet.
Im September beginnen erste Arbeiten zum landseitigen Anschluss der Seebrücke an den Seebrückenvorplatz. Das geschehe in enger Abstimmung mit der Gemeinde Prerow, die derzeit den Seebrückenvorplatz neu gestaltet und ein neues Gebäude für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) errichten lässt.
Fertiggestellt sind auch die Naturstein-Wellenschutzbauwerke. Noch diese Woche erfolge die letzte Lieferung von Natursteinen aus Norwegen. Bauherr für den neuen Hafen ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock. Die mit 42 Millionen Euro veranschlagten Kosten trägt das Land. Das Geld stammt laut Umweltministerium aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.