Borkum (dpa/lni) – Die Nordseeinsel Borkum will bis 2030 klimaneutral sein – und auch den Tourismus neu aufstellen. «Die aktuellen Prognosen zum Klimawandel gefährden die Lebensgrundlage auf der Insel», sagte Cornelius Obier, der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Project M GmbH, nach einem Bericht der «Ostfriesen-Zeitung» (Freitag). Nicht nur der steigende Meeresspiegel sei eine reale Bedrohung. Auch die Trinkwasserlinse unter Borkum, die alle Einheimischen und Gäste versorge, sei gefährdet, wenn nicht schleunigst gehandelt werde. Über einen Zeitraum von zehn Monaten sei ein Konzept erarbeitet worden.
Ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz sieht unter anderem eine Starkregen-Vorsorge und das Ziel vor, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Eines der Projekte zielt auf einen Wandel zu einem ganzjährigen, nachhaltigen und einwohnerverträglichen Tourismus auf Borkum. Dazu soll dem Bericht zufolge etwa die Anreise durch kürzere Fahrzeiten der Schiffe und bessere Fährverbindungen in der Nebensaison attraktiver gemacht werden. Die Hauptsaison zu entzerren sei auch eine Chance, um qualifizierte Fachkräfte auf die Insel zu holen und sie zu halten, sagte Obier.
Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wird unter anderem eine Nachverdichtung und Erhöhung der Bebauungsdichte auf Borkum angedacht. Mehrgenerationen-Häuser oder Tiny-Haus-Siedlungen könnten in Frage kommen. Weitere Parkanlagen sollen die Lebensqualität auf der Insel verbessern.
Die Projekte seien aber noch nicht in trockenen Tüchern, sagte Bürgermeister Jürgen Akkermann. Als nächstes müsse der Stadtrat «möglichst bald» eine Beschlussfassung auf den Weg bringen und dem Maßnahmenkatalog zustimmen.