Zagreb (dpa) – Am 1. Januar führt das EU-Land Kroatien den Euro anstelle der Landeswährung Kuna ein. Zugleich tritt das Land an der Adria der grenzkontrollfreien Schengen-Zone bei. Für Millionen von Urlaubern aus Deutschland bedeutet dies eine doppelte Erleichterung: Sie brauchen kein Geld mehr zu wechseln und sie erreichen ihr Reiseziel ohne oft stundenlange Wartezeiten an den slowenisch-kroatischen Grenzübergängen.
Kroatien trat als jüngstes Mitglied 2013 der EU bei. Für die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung musste es eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Der Wechselkurs ist festgelegt: Ein Euro entspricht 7,5345 Kuna. Kroatisches Geld aus dem letzten Urlaub kann bis Ende 2023 bei Banken in Kroatien gebührenfrei umgetauscht werden – bis zu jeweils 100 Münzen und Scheine pro Transaktion.
Zuletzt führte Litauen 2015 den Euro ein, Kroatien wird das 20. Euro-Land sein. Die Schengen-Zone wurde zuletzt 2011 erweitert – um den nicht zur EU gehörenden Kleinstaat Liechtenstein.
Für Kroatien handelt es sich um zwei wichtige Schritte zu einer stärkeren Integration innerhalb der EU. Große Feiern sind aber nicht geplant. Finanzminister Marko Primorac und Nationalbank-Gouverneur Boris Vujcic werden in den ersten Minuten des neuen Jahres an einem Geldautomaten in der Zagreber Innenstadt einige Euro abheben. Am Neujahrstag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gegen Mittag am slowenisch-kroatischen Grenzübergang Obrezje-Bregana erwartet. Diesen kann sie dann wie jeder andere Reisende auch ohne Kontrolle überqueren.