Erfurt (dpa/th) – Thüringer Betriebe setzen bei der Suche nach Lehrlingen angesichts rückläufiger Bewerberzahlen verstärkt auf junge Menschen aus dem Ausland. So hat sich die Zahl der neuen Lehrverträge von ausländischen Jugendlichen bei der Industrie- und Handelskammer Erfurt im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent auf 314 erhöht. Damit werde rund jeder zehnte Ausbildungsvertrag mit einem ausländischen Jugendlichen abgeschlossen – Tendenz steigend, teilte die Kammer am Donnerstag mit. Die meisten Jugendlichen stammten aus Vietnam, Marokko, Indien, Indonesien, der Mongolei und der Ukraine.
Insgesamt verbuchte die Kammer mit 3251 neuen Ausbildungsverträgen ein Plus von 2 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit liege die Zahl wieder annähernd auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Überdurchschnittlich zugelegt hätten das Hotel- und Gaststättengewerbe (11 Prozent) und der Handel (4 Prozent). Die größte Herausforderung sei und bleibe die rückläufige Zahl an Bewerbern aus dem Inland, hieß es. Deswegen würden gezielt Jugendliche aus dem Ausland angeworben und Flüchtlinge durch Integrationsmaßnahmen fit für eine Ausbildung gemacht.