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Hubschrauber statt Trage – Harzer Bergwacht trainiert Luftrettung

Wanderer und Mountainbiker, die im Harz verunglücken, sind bislang aufwendig per Trage aus dem Gelände gebracht worden. Die Bergwacht setzt nun verstärkt auf die schnellere und schonende Rettung per Hubschrauber.

Die Bergwacht Harz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) setzt verstärkt auf die Rettung aus der Luft. Seit Jahresbeginn habe es mit der Polizeihubschrauberstaffel aus Magdeburg fünf Echtflugtrainings gegeben, erklärte DRK-Sprecher Jörn Rettig. Zehn Luftrettungs-Spezialisten seien auf die Verfahren für den Transport von Notfallpatienten vorbereitet worden. Aktuell befänden sich drei weitere Kameraden der Bergwacht in der Ausbildung. Unter ihnen sei ein Notarzt, der zukünftig per Rettungswinde an der Einsatzstelle abgesetzt werden könne. Ziel sei eine schnellstmögliche ärztliche Versorgung, wenn es die Lage erfordere.

«Für die Aufgaben der Bergrettung ist ein Ausbau der Gebirgsluftrettung unerlässlich, da ein schonender Transport mit der Gebirgstrage aus dem unwegsamen Gelände nur mit hohem Aufwand an Einsatzkräften möglich ist», so Rettig. Die Rettung auf dem Landweg sei zumeist zeitaufwendiger. «Die schnelle Evakuierung von Personen aus Großschadenslagen wird ebenfalls trainiert.»

Rettig erklärte: «Im April gab es den ersten realen Einsatz: Im Gebiet des Brockens bei Schierke wurde ein Patient durch einen Spezialisten der Bergwacht und den Polizeihubschrauber aus dem Gelände geflogen und für die weitere Versorgung an den Rettungsdienst übergeben.» Es habe sich um einen verunglückten Wanderer gehandelt.

Die Rettung aus der Luft ist bislang die Ausnahme. Bis Anfang August 2023 hat die Bergwacht Harz des DRK den Angaben zufolge knapp 50 Einsätze absolviert: davon die eine Luftrettung im April sowie drei Einsätze mit Reanimationen, wovon zwei erfolgreich waren. «Wanderunfälle oder Unfälle beim Mountainbike-Fahren sorgen für die meisten Einsätze der Bergwacht», fasste Rettig die Bilanz zusammen.

Am 15. September will sich die hubschraubergestützte Rettung im Harz der Öffentlichkeit mit einer Vorführung vorstellen. Die Air Rescue Specialists der Bergwacht Harz des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt werde gemeinsam mit der Polizeihubschrauberstaffel im Einsatz sein.

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