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Hüttensommer mit Superwetter, aber Wasserknappheit und Personalmangel

Ein sonniger Supersommer, keine Corona-Regeln – aber Wasserknappheit, Personalmangel und explodierende Preise. Das Leben der Hüttenwirtsleute hätte in diesem Jahr sorgloser sein können als in den vergangenen Sommern, aber: «Leider mussten wir dafür mit vielen anderen Problemen kämpfen», sagt Robert Kolbitsch, Ressortleiter Hütten und Wege beim Deutschen Alpenverein.

Es habe sich gezeigt, dass die Wasserversorgung mancher Hütten auf fragilen Beinen stehe. So musste die Neue Prager Hütte am Großvenediger im Sommer für die restliche Saison schließen, da es kein Trinkwasser mehr gab. Die Hochlandhütte bei Mittenwald in Oberbayern entging nur knapp der temporären Schließung. «Ein paar regnerische Tage im September waren unsere Rettung», erklärte Thomas Geberl, Hüttenreferent der Sektion Hochland.

Man müsse der Wasserknappheit nun mit der Erschließung neuer Quellen, der Nutzung von Dachwasser und größeren Speichertanks begegnen, sagte Kolbitsch. Zudem werde beim Verbrauch gespart. «Statt Spültoiletten setzen wir künftig bei manchen Hütten auf Trockentrenntoiletten, die kein Wasser verbrauchen. Auch Duschen wird es in naher Zukunft auf immer weniger Alpenvereinshütten geben können.» Die Gäste seien zum Wassersparen aufgerufen.

Fehlende Produkte und explodierende Preise betrafen vor allem Sektionen, die Hütten renovieren wollten. Zudem seien während der Pandemie viele Menschen aus der Gastronomie abgewandert. Auf den Hütten fehlten nun Helfer, mancherorts musste auf Selbstbedienung umgestellt werden. Auch steigende Lebensmittel- und Energiekosten machten dem Hüttenbetrieb zu schaffen. Zudem müssten viele Hütten mit teuren Hubschrauberflügen versorgt werden.

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