Hinspiel-Matchwinner Arturo Vidal (38. Minute) und Thomas Müller (52.) mit seinem achten Treffer im laufenden Wettbewerb ließen den überraschenden Rückstand durch Raúl Jiménez (27. Minute) vergessen.
Neuer greift daneben
Der Mexikaner hatte Welttorhüter Manuel Neuer beim 1:0 schlecht aussehen lassen – und nicht nur beim erstmals seit zwei Jahren wieder mitgereisten Ex-Präsidenten Uli Hoeneß für eine Schrecksekunde gesorgt.
Nach dem 2:2 von Talisca (76.) keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf – doch Benfica hätte dann noch zweimal treffen müssen. Auf dem angepeilten Weg ins Endspiel am 28. Mai in Mailand stehen die Münchner um den starken Rekordmann Philipp Lahm bei ihrer 19. Teilnahme in Europas Eliteliga zum zehnten Mal unter den letzten Vier.
Lissabon beeindruckt mit Disziplin
Die Bayern waren vor rund 65.000 Zuschauern im Estadio da Luz gegen die heißblütigen Portugiesen zunächst auf Kontrolle bedacht. In ihrem 4-1-4-1-System blieben die Münchner wie gewohnt variabel, erspielten sich gegen die heimstarken und taktisch disziplinierten Gastgeber bei mehr Ballbesitz auch Feldvorteile.
Lewandowski zunächst auf der Bank
Doch zunächst sprangen keine Chancen heraus; Bayern-Coach Pep Guardiola ließ seinen Top-Torjäger Robert Lewandowski bis zur 83. Minute auf der Bank – doch dann durfte der Pole sein Jubiläum mit dem 50. Champions-League-Spiel doch noch feiern.
Thomas Müller vergab die erste Gelegenheit der Gäste – erneut nach Lahm-Flanke (19.). Heißsporn Vidal – schon der Matchwinner im Hinspiel – war erneut sehr präsent und zählte mit Lahm zu den besten bei den Gästen. Der kleine Kapitän war – wie immer überall und mit vielen Ballkontakten – um Ordnung bemüht.
Bayern wackelt
Doch dann kam Benfica. Für den 34-maligen portugiesischen Meister zahlte sich die Geduld in der spannungsarmen Anfangsphase der Partie schon bei der ersten echten Torchance aus. Als Raul Jiminez eine Flanke von Eliseu per Kopf zur Führung verwandelte, wurde das Stadion zum Hexenkessel. Bayern-Keeper Neuer zögerte beim Herauslaufen – das Gegentor ging auch auf seine Kappe.
Lissabon ist sichtlich geschockt, das hat man sich anders vorgestellt. In der Folge beherrschen Franck Ribéry und Co. das Geschehen klar. Allerdings nutzen die Bayern ihre Torchancen zunächst nicht, und es geht mit 1:0 in die Pause. In der zweiten Halbzeit wird die Partie offener. Auch Benfica kommt zu ein paar Chancen und steht defensiv wesentlich besser.
Vidal erneut sehr stark
Auch Vidals Treffer fiel dann praktisch wie aus dem Nichts: Nach Faustabwehr-Schnitzer von Benfica-Torhüter Ederson hämmerte der Hinspiel-Torschütze den Ball aus 17 Metern ins Netz. Fast logisch, dass der Ausgleich nach schönem Zusammenspiel der beiden besten Bayern-Profis fiel: Vidal und Lahm. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wäre dem Chilenen fast das 2:1 (45.) und später das 3:1 geglückt (71.).