Berlin (dpa/tmn) – Bevor alles winterfest gemacht wird, ist jetzt im Herbst die Gelegenheit, sich neue grüne Mitbewohner für den Garten oder Balkonkübel und -kästen auszusuchen und sie einzusetzen. Worauf man achten sollte und wie man es sich dabei auch möglichst einfach machen kann, erklärt Frank M. von Berger, Autor von «Die 150 besten Pflanzen für jede Gartenecke» (Ulmer Verlag).
Welche Pflanzen und Pflanzenarten eignen sich für die Herbstpflanzung?
Frank M. von Berger: Für alle Gehölzarten, also Bäume und Sträucher sowie Rosen ist die Herbstpflanzung gut geeignet. Das Gleiche gilt für die meisten Stauden, also krautige, mehrjährige Gewächse. Insbesondere bei Pfingstrosen (Paeonia) ist die Herbstpflanzung empfehlenswert.
Mehrjährige Ziergräser sollten aber erst im Frühjahr gepflanzt werden. Sie wurzeln im Herbst nicht mehr zuverlässig an. Bis in den November hinein können auch noch Blumenzwiebeln, etwa von Tulpen, Hyazinthen und Narzissen, gepflanzt werden.
Gibt es Pflanzen, die besonders «pflegeleicht» sind, sich also auch für Anfänger oder Leute mit wenig Zeit eignen?
Von Berger: Pflegeleicht sind Pflanzen vor allem dann, wenn sie an Plätzen gesetzt werden, die den jeweiligen Standortansprüchen der Arten entsprechen.
Sehr pflegeleicht sind bei den Gehölzen beispielsweise schwach wachsende Arten wie Japanische Fächer-Arten (Acer palmatum), Felsenbirne (Amelanchier) und Fingerstrauch (Potentilla).
Auch langlebige, nicht wuchernde Stauden wie Sonnenhut (Rudbeckia), Storchschnabel-Arten (Geranium) und Taglilien (Hemerocallis) sind recht pflegeleicht und für Gartenanfänger geeignet.
Mit welchen Gewächsen kann man jetzt noch Farbe in den Garten oder in den Kübel oder gar in den Balkonkasten bringen?
Von Berger: Jetzt, im Frühherbst, bringen Chrysanthemen (Chrysanthemum x grandiflorum) und Erika (Calluna vulgaris) nochmals Farbe in den Garten. Bei Erika sind es vor allem neuartige Sorten wie die sogenannten Knospenblüher, die bis in den Winter hinein Farbe bekennen.
Nicht vergessen sollte man immergrüne Blattschmuckstauden wie Purpurglöckchen (Heuchera-Hybriden), Japanische Spindelsträucher (Euonymus japonicus) und Traubenheide (Leucothoe), von denen es schöne, buntlaubige Arten und Sorten gibt.
Mit aparten Früchten schmückt sich die Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens). Ihre dekorativen Beeren haften bis zum Frühjahr an den Zweigen.
Alle oben genannten Arten eignen sich auch für Kübel, Kästen und Töpfe auf dem Balkon oder der Terrasse. Bei den winterblühenden Gehölzen für den Garten ist der Bodnant-Schneeball (Viburnum x bodnantense) ein Favorit. Er blüht von November bis ins Frühjahr hinein mit kleinen, rosaweißen Blütenbüscheln und verströmt einen süßen, vanilleartigen Duft.
Wie lange kann man im Herbst eigentlich pflanzen?
Von Berger: Gehölze und Stauden können bei frostfreiem Wetter problemlos bis in den November hinein gepflanzt werden. Erst, wenn der Boden dauerhaft gefroren ist, sollte man nicht mehr pflanzen.
Wie pflanzt man im Herbst richtig – was muss man beachten im Unterschied zu Frühjahr und Sommer?
Von Berger: Im Prinzip pflanzt man im Herbst nicht anders als im Frühjahr oder Sommer. Bei der Herbstpflanzung kann jedoch auf eine Düngergabe im Pflanzloch verzichtet werden, weil die Gewächse in der Zeit der Vegetationspause die Nährstoffe nicht aufnehmen können. Wichtig: Auch bei feuchtem Wetter das Angießen nach dem Einpflanzen nicht vergessen!
Wie pflegt man die Pflanzen am besten?
Von Berger: In Trockenperioden sollten alle im Herbst gepflanzten Gewächse gelegentlich gewässert werden. Empfindliche Arten schützt man im Wurzelbereich mit einer Mulchschicht, zum Beispiel aus Herbstlaub. Oberirdische Pflanzenteile können durch ein Vließ gegen austrocknende, kalte Winde und starke Fröste geschützt werden.
Literatur:
Frank M. von Berger: «Die 150 besten Pflanzen für jede Gartenecke», Verlag Eugen Ulmer. 192 Seiten, 20,00 Euro. ISBN: 978-3-818616489