Hamburg (dpa) – Wenn es in London regnet, spannen die Hamburger ihre Schirme auf, heißt es. Auf Regenschutz können William, Kate und ihre kleinen Royals in der Hansestadt wohl verzichten – die Prognosen sind gut.
Auf Queen-Enkel William und seine Kate warten am Freitag (21.7.) gleich mehrere Stationen in der Elbmetropole. Spätestens zum Rückflug ins Vereinigte Königreich ist dann auch wieder ein Blick auf George (3) und Charlotte (2) möglich. Wenn der kleine Thronfolger auf dem Airbus-Gelände in den Flieger steigt, dürfte er schon voller Vorfreude auf seinen vierten Geburtstag am Samstag (22.7.) sein.
Rund 4300 Briten leben nach Angaben der Botschaft in Hamburg, mehr als 140 000 Touristen und Geschäftsleute von der Insel besuchten die Stadt im vergangenen Jahr. Etwa 90 britische Firmen sind an Alster und Elbe aktiv und beschäftigen um die 14 000 Mitarbeiter.
Auch das britische Königshaus hat sich in der Vergangenheit Hamburg schon mehrfach als Reiseziel ausgesucht. 1965 war die Stadt für die Queen die letzte Station ihrer ersten Deutschlandreise. Die Hanseaten bereiteten der Monarchin einen begeisterten Empfang, als sie am Dammtor-Bahnhof eintraf, sich später auf eine Alsterrundfahrt begab und das Rathaus besuchte. Williams‘ Eltern Charles und Diana schipperten 1987 auf einer Barkasse durch den Hafen.
Rund um den Hafen werden sich auch William und seine Kate nach ihrer Anreise mit dem Zug aus Berlin tummeln: In der Hafencity, für die 2001 der erste Spatenstich erfolgte, ist das Internationale Maritime Museum gegen 13 Uhr ihre erste Station. Dort nimmt Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) neben Museumschef Peter Tamm jun. die königlichen Gäste in Empfang.
Im Museum selbst warten Studenten und Forscher, um dem Paar in persönlichen Gesprächen ihre Meeresforschungsprojekte vorzustellen. Nicht weit entfernt steht danach mit Intendant Christoph Lieben-Seutter der nächste Hausherr bereit, der die Gäste aus dem Königshaus durch sein spektakuläres Gebäude führen will: die Anfang des Jahres eröffnete Elbphilharmonie.
Wo zwei Wochen zuvor beim G20-Gipfel Staats- und Regierungschefs im Konzertsaal saßen, während es im Schanzenviertel zu heftigen Krawallen kam, wollen sich die Eltern von George und Charlotte ein interaktives Kinderkonzert der Symphoniker Hamburg anschauen. Deren Intendant war bis zu seinem Tod am 2. Juni im Alter von 74 Jahren der Brite Jeffrey Tate, den Prinz William einige Wochen zuvor im Buckingham Palace zum Ritter geschlagen hatte. Rund 350 Grundschulkinder von Schulen aus sozial schwachen Stadtteilen sollen mit im Saal sitzen – George und Charlotte laut Programm nicht.
Der Mini-Prinz und sein Schwesterchen werden laut britischer Botschaft erst wieder am Ende des vierstündigen Besuches dabei sein. Nachdem ihre Eltern das Konzert verlassen und beim Gang über den Platz der Deutschen Einheit vermutlich viele Hände von Hamburger Royal-Fans geschüttelt haben, setzt die Delegation mit der Fähre über zum Airbus-Gelände. Dort werfen der Herzog und die Herzogin von Cambridge einen Blick auf die Produktion des A320 und sprechen mit Auszubildenden, bevor sie gemeinsam mit ihren Kindern noch zwei Hubschrauber anschauen und kurz danach die Heimreise antreten.