Hamburg (dpa/tmn) – Die Hansestadt ist einer der zehn Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft. Fans aus Polen, Albanien, Kroatien, Georgien, Tschechien, aus den Niederlanden und der Türkei werden hier die Spiele ihrer Mannschaften verfolgen, dazu kommt ein Viertelfinale.
Doch egal, ob Sie für eines der Spiele oder während des Turniers einfach so in Hamburg sind: Was gibt es hier aus Fan-Sicht zu erleben? Wo herrscht abseits des Stadions EM-Atmosphäre? Und was wird außer Fußball noch geboten? Hier sind Tipps:
– Public Viewing:
Auf dem Heiligengeistfeld in der Innenstadt wird eine Fanzone eingerichtet, auf der alle Spiele kostenfrei gezeigt werden. An 15 Spieltagen wird laut Hamburg Tourismus auch das große Feld geöffnet, dann können bis zu 40 000 Menschen zuschauen: Das gilt für die Spiele der deutschen Nationalelf, alle in Hamburg ausgetragenen Partien sowie alle K.o.-Spiele.
– Stadion:
Die EM-Spiele steigen im Volksparkstadion, 49 000 Zuschauer dürfen zu den einzelnen Turnierpartien rein. Am praktischsten ist die Anfahrt mit der S-Bahn zu den Stationen Stellingen oder Eidelstedt (S 3 und S 5; ca. 20 Minuten ab Hauptbahnhof). Von dort sind es 15 Minuten Fußweg zum Stadion. Oder man fährt zur Station Othmarschen (S 1; ca. 20 Minuten ab Hauptbahnhof). Von dort sind es rund 20 Minuten zum Stadion, via Shuttlebus und kurzem Fußmarsch.
Gut zu wissen: Aufgrund strenger Sicherheitsvorkehrungen werden rund um die EM-Stadien so gut wie keine Fahrzeuge zugelassen sein. Wer also mit dem Auto anreist, muss abseits der Arenen parken und dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren.
– Pilgerorte für Fußballfans:
St. Pauli liegt ziemlich genau im Zentrum Hamburgs. Und das Millerntor-Stadion recht genau im Zentrum von St. Pauli (und vis-à-vis zum Heiligengeistfeld). Führungen durch das Stadion des Kiezclubs kann man online buchen, im EM-Zeitraum sind jedoch an vielen Tagen bereits keine Buchungen mehr möglich. Am Stadion liegt auch das Vereinsmuseum von St. Pauli, einmal über die Straße hinweg die bekannte Fankneipe «Jolly Roger».
Eher über Ecke gedacht liegt der Fußball-Bezug in einem Rewe-Markt nördlich der Außenalster, im wohlhabenden Winterhude. Einer der geschäftsführenden Gesellschafter des Supermarkts ist Holger Stanislawski, jahrelang Trainer von St. Pauli und einer der Kultfiguren des Clubs. Wer Glück hat, trifft ihn im Markt für einen kurzen Plausch.
Wer EM-Tickets hat, sollte vor der Nordtribüne des Volksparkstadions einmal innehalten und einem ungewöhnlichen Denkmal Aufmerksamkeit schenken: einem fünf Meter großen Fuß. Es handelt sich um einen Abguss des rechten Fußes von HSV-Legende Uwe Seeler, einem der größten Stürmer der deutschen Fußballgeschichte.
– Erleben abseits des runden Balls:
Tagsüber Schiffe schauen an den Landungsbrücken oder auf dem Balkon der Elbphilharmonie, durch die Speicherstadt mit ihren riesigen historischen Lagerhäusern spazieren oder hinauf auf den Michel, den hohen Kirchturm, gehen. Abends dann auf den Kiez oder in eines der Musical-Theater an der Elbe. Hamburg bietet viel.
Kein Geheimtipp, aber sehenswert gerade auch an den nicht so seltenen Schietwetter-Tagen, ist das Miniatur-Wunderland. Dort gibt es die Welt im Kleinformat, kürzlich erst wurde eine neue Themenwelt zu Monaco eröffnet, mit Fürst Albert II. als Gast.
Doch auch für Fans des runden Leders lohnt der Besuch: Im Hamburg-Bereich des Wunderlandes steht ein Nachbau des Volksparkstadions mit 12 000 Figuren auf den Rängen und einem Derby auf dem Rasen: Auf dem Feld der Kleinformat-Arena stehen sich Mini-Figuren in den Farben des HSV und von St. Pauli gegenüber.
Wer keine Lust mehr auf Trubel hat, geht an den rund 13 Kilometer langen Elbstrand, setzt sich in den Sand und beobachtet die Container-Riesen auf dem Fluss, die gen Hafen oder Nordsee fahren. Am nächsten zur Innenstadt gelegen ist der Abschnitt in Oevelgönne.
Tipp: Mit der Fähre der Linie 62 hinfahren, sie legt an den Landungsbrücken ab. Laut dem offiziellen Portal der Stadt, «hamburg.de», ist das auch eine kostengünstige Alternative zur Hafenrundfahrt. Die Linie 62 hält unter anderem am Fischmarkt und am Cruise Center Altona, einem der Kreuzfahrtterminals der Stadt.
Hafenkräne-Panorama und alternative Szene in Kombination gibt es auch im Antonipark, im Volksmund «Park Fiction» genannt. Der Park an einem Elbhang in St. Pauli sollte einst bebaut werden, doch es regte sich Widerstand. Eine Initiative stellte sich dagegen und schuf unweit des S-Bahnhofs Reeperbahn einen Park voll Kunst, der heute eine der Attraktionen der Hansestadt ist. Vor allem die stählernen Palmen sind ein beliebtes Fotomotiv.