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Greenpeace: EU tut zu wenig für die Artenvielfalt

Greenpeace beklagt einen dramatischen Verlust an Artenvielfalt in Europa und weltweit. Die EU sei zwar exzellent im Setzen von Zielmarken und der Diskussion von Problemen, zeige aber große Lücken bei der Umsetzung, schreibt die Umweltorganisation in dem am Mittwoch zur Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich veröffentlichten Papier mit dem Titel «Wie Europa seine Natur im Stich lässt».

In dem Bericht listet die Organisation Fallbeispiele aus Deutschland und zwölf anderen EU-Staaten auf. So sei die einzige in deutschen Gewässern heimische Walart, der Schweinswal, in einigen Gebieten vom Aussterben bedroht. Dabei sei dieser wichtig für das Ökosystem Meer, weil er vor allem alte und schwache Tiere fresse und dadurch die Population seiner Beutetiere gesund halte und eine übermäßige Vermehrung verhindere. Schweinswale ernähren sich vor allem von Fischen. In der deutschen Nordsee gebe es aber nur noch 20 000 Schweinswale, in der zentralen Ostsee nur noch 500, so Greenpeace. Gründe seien menschliche Aktivitäten, so sei in bestimmten Schutzgebieten die Fischerei erlaubt. Nun solle auch noch in einem für das Tier wichtigen Gebiet vor Borkum ein neues Gasfeld erschlossen werden.

Greenpeace kritisiert auch die Abholzung von Bäumen in gefährdeten Buchenwäldern in Deutschland. «Aktuelle Maßnahmen zum Schutz der verbliebenen Buchenwälder in Deutschland sind völlig unzureichend.» In den meisten Natura-2000-Waldschutzgebieten gebe es kommerziellen Holzeinschlag. «Während das Verlassen von Wegen oder das Pflücken von Blumen in Schutzgebieten oft verboten ist, sind Holzeinschlag und der Einsatz schwerer Maschinen zu Holzgewinnung oder -transport erlaubt.»

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