TourenTschechien

Goldstücke zwischen Pilsen und Prag

In Rokycany beginnt die Zwischenetappe beim sinnieremden Jesus. In Karlštejn thront die wichtigste Burg der Goldenen Straße.


Rokycany/Rokytzan

Ein typisches Städteschicksal an der Goldenen Straße: Das Dorf des Prager Bischofs florierte durch den Handel, erhielt 1406 die Stadtrechte, 1584 gar den Titel einer freien Königsstadt, geriet in den Strudel der katholisch- hussitischen Ränkespiele, verlor nach dem 30-Jährigen Krieg alle Privilegien und brannte 1784 gar vollständig ab – die heutige Stadt (14 686 EW) ist Ergebnis eines barocken Neubaus mit einigen passablen Fassaden am Masarykplatz, der barocken Kirche Maria Schnee, einem neobarocken Rathaus, der Mariensäule und der Industrialisierung des 19./20. Jh.s.

Burg von K?ivoklát.

Innenraum der Kirche Maria Schnee in Rokycany.

Myto v ?echach/Maut
Nomen est omen: Johann von Luxemburg, Vater Karls IV., hatte der Stadt Maut das Recht zur Erhebung von Wegezoll verliehen, dafür übernahm der Stadtherr Peter I. von Rosenberg den Schutz des Handelswegs. Mit den Einnahmen finanzierte der Ort den Bau der Kirche Johannes des Täufers (1350, Wiederaufbau 1680) am Marktplatz, später der Nepomukstatue. Im Weiler Svátý Št?pán befinden sich die gotische Stefanskirche und ein barockes Pfarrhaus.

Holoubkov
Holoubkov ist seit dem 15. Jh. ein Malocherstädtchen, das nicht allzuviel Wert auf sein Äußeres legt. Schon zu Zeiten Rudolfs II. gab es einen Blashochofen, der bis 1900 in Betrieb war. Die Fabrikanten leisteten sich die einzige touristische Sehenswürdigkeit des Ortes: die Jugendstilvilla nach Plänen des tschechischen Architekten Jan Kotera.

Cerhovice
Nächster kurzer Halt an der Autobahn ist ein mittelalterlicher Dorfmarkt, von dem die barockisierte Kirche St. Martin mit Nepomukfigur übrig ist. Die alte Brauerei spielte immerhin eine historische Rolle: Deren Besitzer ?en?k Sillinger leistete mit einem illegalen Sender Widerstand gegen die Besatzer und setzte, nach einer Flucht vor der Gestapo verwundet, seinem Leben ein Ende. Auch 1968 wurde der kleine Ort Schauplatz der Geschichte: Die Panzer des Warschauer Pakts rollten durch die Prager Straße.

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