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Gedenken zum 50. Todestag von Maueropfer Siegfried Kroboth

Die Stiftung Berliner Mauer hat am Sonntag an eines der jüngsten Opfer der deutsch-deutschen Teilung erinnert. Vor 50 Jahren, am 14. Mai 1973, ertrank der fünfjährige Siegfried Kroboth in der Spree zwischen Ost- und West-Berlin. An der Unglücksstelle nahe der East Side Gallery wurde mit Blumen an das Schicksal erinnert.

An der Unglücksstelle gehörte die Spree in den Jahren der Teilung in voller Breite zu Ost-Berlin. Das wurde dem Kind zum Verhängnis. Der Fünfjährige fiel beim Spielen am Kreuzberger Ufer auf der Westseite der Spree ins Wasser, das zu Ost-Berlin gehörte. Die sofort alarmierten West-Berliner Einsatzkräfte durften allerdings nicht an der Wassergrenze eingreifen. Die DDR-Grenzer zeigten zunächst keine Reaktion.

Als 50 Minuten nach dem Unglück der erste Taucher der DDR-Grenztruppen eintraf, war es für eine Rettung zu spät. Fast vier Stunden nach dem Unglücksfall wurde der Leichnam des Jungen schließlich von DDR-Tauchern geborgen.

Die Stiftung Berliner Mauer setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, auch die an der Berliner Wassergrenze ertrunkenen Kinder nicht zu vergessen. Erst 1975 war ein Abkommen zwischen West-Berliner Senat und DDR-Regierung unterzeichnet worden, das direkte Rettungsmaßnahmen bei Unglücksfällen in den Berliner Grenzgewässern ermöglichen sollte. Außerdem wurden Wasserunfallmelder am West-Berliner Ufer errichtet.

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