Wiesbaden (dpa) – Das Gastgewerbe in Deutschland hat sich trotz deutlicher Umsatzzuwächse im vergangenen Jahr noch nicht vollständig von der Corona-Krise erholt. Preisbereinigt (real) stiegen die Erlöse nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 45,4 Prozent gegenüber dem von Lockdowns geprägten Vorjahr 2021. Der Wert aus dem Vorkrisenjahr 2019 wurde um 12,5 Prozent verfehlt. Nominal einschließlich der stark gestiegenen Verbraucherpreise wurde das Vorkrisenniveau nahezu erreicht (minus 0,2 Prozent), wie die Statistikbehörde am Freitag berichtete.
Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen steigerten ihren Umsatz innerhalb real um 63,8 Prozent. Dennoch wurde das Niveau des Jahres 2019 um 9,1 Prozent verfehlt. Insbesondere Hotels, Gasthöfe und Pensionen konnten sich nicht vollständig von den Verlusten der ersten beiden Corona-Jahre erholen. Gegenüber 2019 betrug das Minus 9,4 Prozent. Ferienunterkünfte und Campingplätze übertrafen dagegen als einzige Branchen des Gastgewerbes real das Vorkrisenniveau.
Schwächer fiel die Erholung in der Gastronomie mit einem realen Umsatzplus von 38,7 Prozent zum Vorjahr aus. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 wurde ein Minus von 12,8 Prozent verzeichnet. In Kneipen, Bars und Diskotheken lagen die Umsätze um fast ein Drittel unter dem Niveau von 2019.