Rust (dpa/lsw) – Gastronomen und Hoteliers im Südwesten befürchten Nachteile bei den angekündigten staatlichen Energiehilfen. Der Bund plane offenbar, bei der angekündigten Strom- und Gaspreisbremse den Energieverbrauch der Betriebe des vergangenen Jahres als Grundlage zu nehmen, sagte der Landesvorsitzende des Branchenverbands Dehoga, Fritz Engelhardt, am Montag in Rust (Ortenaukreis). Wegen coronabedingter Schließungen sei damals in der Branche mindestens ein Drittel weniger Energie als üblich verbraucht worden – die geplanten Hilfen könnten nun niedriger ausfallen.
Engelhardt warnte in diesem Zusammenhang vor einer «Katastrophe für unsere Betriebe». Er fügte hinzu: «Wir rechnen damit, dass wir in einem solchen Fall in Baden-Württemberg mindestens noch einmal so viel Betriebe verlieren werden wie während der Corona-Krise.»
Die Gaspreisbremse für private Haushalte sowie kleine und mittlere Firmen soll von spätestens März an wirken – die Bundesregierung prüft aber eine Rückwirkung ab Februar. Geplant ist ein vom Staat subventionierter Basisverbrauch, ebenso wie bei der Strompreisbremse. Diese soll ab Januar gelten.
Monatelange Lockdowns während der Pandemie setzten laut Engelhardt der Branche schwer zu. Zum ersten Mal seit Jahren sei die Zahl der gastgewerblichen Betriebe im Land deutlich gesunken – um zwölf Prozent. Mehr als 3000 Betriebe gebe es nun nicht mehr.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) vertritt die Interessen von Gastronomen und Hoteliers. Im Südwesten sind nach Verbandsangaben über 12 000 Unternehmerinnen und Unternehmer organisiert.