Neu Delhi (dpa) – Die Staats- und Regierungschefs führender Industrie- und Schwellenländer kommen am Samstag zum G20-Gipfel in Indien zusammen. Das zweitägige Treffen in der Hauptstadt Neu Delhi wird überschattet vom Krieg in der Ukraine. Wegen Streits über eine klare Verurteilung des russischen Angriffskriegs ist es völlig offen, ob die Staaten sich wie üblich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können. Der Westen steht in den Verhandlungen dem Vernehmen nach einer Allianz aus China und Russland gegenüber.
Weitere wichtige Themen sind der Klimaschutz und eine Reform der Weltbank. Indiens Premierminister Narendra Modi als Gastgeber will die Rolle des globalen Südens stärken, so könnte die Afrikanische Union in die G20 aufgenommen werden. Zu der Gruppe gehören bislang die Europäische Union und 19 der stärksten Volkswirtschaften der Welt. Sie ist eins der wenigen verbliebenen Foren, wo der Westen und Russland direkt zusammentreffen.
Zwei wichtige Staatschefs sind diesmal nicht dabei: Russlands Präsident Wladimir Putin bleibt dem Gipfel wie schon im Vorjahr fern und hat stattdessen Außenminister Sergej Lawrow geschickt. Auch Chinas Xi Jinping lässt sich vertreten. US-Präsident Joe Biden kam am Freitag in Neu Delhi an, Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Samstagmorgen erwartet.
Der Gipfel findet unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Das öffentliche Leben im Zentrum der indischen Hauptstadt ist deshalb stark eingeschränkt worden.