Berlin (dpa/bb) – Ein Fußgänger-Lobbyverein hat kritisiert, dass die vielen Leih-Roller und Leih-Fahrräder in Berlin weiterhin zahlreiche Gehwege blockieren und Fußgänger behindern würden. Nach einer eigenen Untersuchung würden zwei Drittel der E-Scooter, Fahrräder und Elektro-Motorroller an falschen Stellen stehen oder liegen, teilte der Verband FUSS am Montag mit. «Wer zu Fuß durch die Straßen ging, stieß im Schnitt alle 77 Meter auf ein Fahrzeug im Weg.»
Der Verband monierte, dass die Regeln zum Abstellen der Fahrzeuge sowohl von den Verleihfirmen wie von vielen Kunden ignoriert würden. Auch würden die angekündigten festen Stationen zu langsam kommen. Besonders blinde und sehbehinderte Menschen würden unter den Hindernissen leiden. Durch quer auf dem Weg stehende oder auf den Bürgersteig ragende Fahrzeuge drohten ihnen Stürze.
Für die Untersuchung hatte der Verband in drei ausgewählten Gebieten mit einer Fläche von jeweils 700 mal 700 Metern alle Straßen abgelaufen. Ein Gebiet lag in Mitte rund um die Friedrichstraße, eines in Schöneberg und eines in Tempelhof außerhalb des S-Bahnrings. Erfasst wurden insgesamt 634 Leihfahrzeuge, 428 seien nicht den Regeln entsprechend abgestellt worden. Am meisten Behinderungen gab es in dem stark touristischen Bereich in Mitte.