Friedeburg (dpa/lni) – Das ehemalige Gelände einer Baumschule im ostfriesischen Friedeburg soll sich zu einem neuen Anziehungspunkt für Barfußläuferinnen und Barfußläufer entwickeln. Wer die Schuhe auszieht, kann dort seit Juni in einem neuen Barfußpark rund 20 verschiedene Untergründe erkunden – von Holzspänen, über Kiesel, Sand, Schotter und Erde bis hin zu einer Moorstrecke. Hinter dem Barfußpark steht der Hersteller von Barfußschuhen, Leguano, mit Sitz in Buchholz in Rheinland-Pfalz. Bei dem rund fünf Kilometer langen Wegesystem soll es sich nach Angaben des Betreibers um den längsten Barfußpark Europas handeln. Ein Ausbau auf rund acht Kilometer Länge ist demnach bereits in Planung.
Ursprünglich sei der Park zu Testzwecken für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schuhmarke konzipiert worden, sagte Leguano-Mitgründer Helmuth Ohlhoff. Die Idee, den Park auch für andere interessierte Barfußläufer zu öffnen, sei erst später entstanden. Pro Jahr sollen künftig rund 100 000 Besucherinnen und Besuchern in dem Park barfuß laufen. In der ersten Saison, die noch bis Oktober läuft, ist der Park nur am Wochenende geöffnet.
Das Barfußlaufen stärke die Muskulatur des Fußes, sagte Ohlhoff. Eine trainierte Fußmuskulatur könne zudem auch gegen andere körperliche Beschwerden helfen, wie etwa Rückenschmerzen. Auch einige Krankenkassen empfehlen, öfter barfuß zu laufen. Es wird jedoch geraten, langsam anzufangen, um eine Überlastung zu vermeiden.
In Friedeburg soll mit dem Barfußlaufen auch ein Naturerleben verbunden werden. Neben dem alten Baumbestand sind in dem Park auch Beete mit heimischen Pflanzen und Blumen angelegt, zudem finden sich dort ein Irrgarten, ein Hügel und Ruheplätze. Der Park solle alle Sinne anregen, sagte Ohlhoff.
Friedeburg ist nicht der einzige Ort zum Barfußlaufen in Niedersachsen. Auch in der Lüneburger Heide lassen sich ohne Schuhe lange Wege zurücklegen: Der Barfußpark in Egestorf ist gemessen an der Parkfläche mit 14 Hektar noch größer als der in Friedeburg. Kleinere Barfußpfade und Barfußparcours gibt es nach Angaben der Tourismusgesellschaft Niedersachsen auch in Bad Laer im Landkreis Osnabrück, in Harkebrügge im Oldenburger Münsterland und in Bad Bodenteich – ebenfalls in der Lüneburger Heide.