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Fossil mit Federn: Ältester Vogel Niedersachsens wird präsentiert

Er lebte vor drei Millionen Jahren an einem See im heutigen Südniedersachsen neben Säbelzahnkatzen, Tapiren und Elefanten: Der älteste Vogel Niedersachsens wird von diesem Freitag an bis zum 27. November in Braunschweig erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Fossil mit Skelett und Federn war 1972 von einem Sammler in Willershausen (Landkreis Northeim) entdeckt worden und befand sich bis 2022 im Privatbesitz. Das Staatliche Naturhistorische Museum in Braunschweig erwarb es im Frühsommer für das Land Niedersachsen.

Es habe die Gefahr bestanden, dass der bedeutende Fund in die USA oder nach China verkauft werde, erläuterte Museumsdirektor Mike Reich am Donnerstag. Der Ankauf sei mit Mitteln des Museums erfolgt, die Summe nannte er nicht.

Vor drei Millionen Jahre hatten die Eiszeiten noch nicht Nord- und Mitteleuropa erreicht, die Jahresdurchschnittstemperatur war wärmer als heute. Die ehemalige Tonkuhle in Willershausen sei eine einzigartige Fundstätte von überregionaler Bedeutung, betonte Reich. Überreste von mehr als 400 Pflanzen- und Tierarten aus dieser Zeit seien hier entdeckt worden. Zu den Fossilien zählen dem Museumsdirektor zufolge Blätter, Früchte, Samen, Insekten, aber auch Reste von Elefant, Tapir und Fischen.

Der älteste Vogel Niedersachsens in Größe einer Meise wird in den nächsten Monaten von weiteren Experten untersucht, um die genaue Art herauszufinden. «Er wird künftig in unserem großen Vogelsaal ausgestellt», kündigte Reich an. Die Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums in Braunschweig ist mit mehr als 52 000 Vogelpräparaten und rund 19 000 Vogeleiern die größte Niedersachsens und eine der umfangreichsten bundesweit.

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