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Forstanstalt: Klimawandel verursacht Risiken beim Wandern

Zunehmend stoßen Wanderer in Thüringens Wälder auf beanspruchte Wege durch Wettereinflüsse, aber auch durch die Bergung von Borkenkäferholz. Die Landesforstanstalt investiert jährlich bis zu neun Millionen Euro in den Erhalt der Wege.

Thüringen ist mit einem Wegenetz von mehr als 8600 Kilometern in den Wäldern ein Land der Wanderer. Doch die Risiken durch abgestorbene Bäume oder Steinschlag steigen für Wanderer, wie die Landesforstanstalt am Montag in Erfurt mitteilte. Der Klimawandel habe nicht nur Auswirkungen auf den Wald selbst, sondern auch auf die Forstwege.

Nach Angaben von Thüringenforst gibt es in Thüringen auch 1800 Kilometer Radwege sowie 5400 Kilometer Reitwege und im Winter im Schnitt bis zu 885 Kilometer gespurte Skiwanderwege in den Wäldern.

Das Waldwegenetz werde durch fehlende Frosttage im Winter sowie intensivere Regenfälle und häufigere Extremwetterlagen in den anderen Monaten beansprucht. In den Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes sei das Risiko von Steinschlag und Hangrutschungen gestiegen. Auch eine wachsende Zahl abgestorbener Bäume könne die Erholungsfunktion des Waldes beeinträchtigen.

«Mittelfristig müssen sich Erholungssuchende auf diese neuen klimawandelbedingten Risiken bei der Ausübung ihrer Hobbys einstellen», erklärte der Vorstandschef der Landesforstanstalt, Volker Gebhardt. Hinzu käme eine erhöhte Beanspruchung von Forstwegen, weil von Borkenkäfern befallene Bäume aus dem Wald geholt werden müssten.

Dadurch beanspruchte Wege würden regelmäßig saniert. Rund sieben Millionen Euro investiere die Landesforstanstalt landesweit jährlich in die Pflege und Sanierung der Forstwege. Zusätzlich stehen den Angaben zufolge vom Thüringer Wirtschaftsministerium bis zu zwei Millionen Euro jährlich für die Pflege touristisch herausgehobener Qualitätswanderwege zur Verfügung.

Wanderer, Radfahrer oder Reiter, die die örtlichen Gegebenheiten nicht kennen, würden jedoch häufig mit Unverständnis auf die Situation reagieren. Gebhardt wünscht sich mehr Sensibilität und Verständnis der Erholungssuchenden. Zudem gehe es um die Zusammenarbeit zwischen Forstleuten und Tourismusexperten wie beispielsweise vom Regionalverbund Thüringer Wald.

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