Potsdam/Schwedt (dpa/bb) – Der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin dringt auf weitere Anstrengungen, um ein erneutes Fischsterben in der Oder zu verhindern. «Es muss gehandelt werden. Der Oder muss geholfen werden», sagte Verbandsgeschäftsführer Lars Dettmann. Er sei in großer Sorge, dass sich die Goldalge wieder stark vermehre und es zu einer erneuten Umweltkatastrophe komme. «Die Alge kann das ganze System kippen lassen», meinte Dettmann.
Er kündigte auch an, dass in Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland gemeinsam mit der Stadt Frankfurt (Oder), Fischern und Anglern am 26. Mai eine Oder-Konferenz organisiert werde. Das Bundesumweltministerin plant im Juni eine Konferenz zu den Folgen des Fischsterbens.
Im August vergangenen Jahres waren in dem deutsch-polnischen Grenzfluss massenhaft Fische gestorben. Die Fachleute gehen seitdem davon aus, dass hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift der Algenart wesentliche Ursachen für das Fischsterben waren.
Die Berufsfischer an der Oder, die für Ausfälle wegen der Umweltkatastrophe Entschädigung erhielten, pausieren derzeit noch. Erst nach der Laichzeit der Fische sollen sie wieder anfangen, zu fischen, wie Verbands-Geschäftsführer Dettmann sagte. Er gehe davon aus, dass es viele Jungfische in der Oder geben werde und die Bedingungen zur Vermehrung gut seien. Es müsse aber vor allem eine Massenentwicklung der Goldalge, die ein Gift produzieren kann, gestoppt werden.