Berlin (dpa) – Auch Fischer und Fischereibetriebe in Deutschland leiden aktuell unter den hohen Treibstoffpreisen. Es gebe Insolvenzen und Fangpausen bei den Betrieben, sagte Claus Ubl, Pressesprecher des Deutschen Fischereiverbands. Seit dem 11. Juli können betroffene Unternehmen Hilfe beim Bundesagrarministerium beantragen. Zehn Millionen Euro stellt die Bundesregierung dafür zur Verfügung. Davon seien mittlerweile rund 2,3 Millionen Euro bewilligt worden, teilte das Ministerium auf Anfrage mit.
Die Höhe der Auszahlungen richtet sich demnach nach der Schiffsgröße: Je nach Art der Kutter und größeren Fischereischiffe sind pauschale Beträge von 450 Euro bis 35 000 Euro vorgesehen. Hat ein Fischereibetrieb mehrere Schiffe, werden die Pauschalbeträge pro Fahrzeug demnach bis zur neuen Obergrenze von 75 000 Euro addiert. Mehr als 180 Anträge seien vom Ministerium genehmigt worden, hieß es. Die ersten Auszahlungen seien bereits erfolgt.
Jedoch: «Für die Krabbenflotte reicht das nicht», sagte Dirk Sander, Vizepräsident des Deutschen Fischereiverbands. Mit dem Hilfsgeld könnten die Betriebe gerade die alten Rechnungen bezahlen.
Trotz der problematischen Situation sei die Versorgung am Markt weiter sichergestellt, sagte Verbandssprecher Ubl. Es gebe auch Betriebe, die in dieser Lage stabil blieben. «Wir hoffen, dass die Lage etwas besser wird», ergänzte Sander – und dass «die Spritpreise fallen». Die Nachfrage der Verbraucher nach Fischprodukten sei Ubl zufolge aber weiterhin da.