Büsum (dpa) – Mit verschiedenen Aktionen wollen Fischer bei der Agrarministerkonferenz kommende Woche (22. bis 24. März) in Büsum ihren Unmut über das geplantes Verbot von Grundschleppnetzen in Schutzgebieten äußern. Höhepunkt soll eine Kutterdemo am Donnerstag (23. März) sein, sagte der 1. Vorsitzende der Sparte See und Krabbenfischer im Landesfischereiverband Schleswig-Holstein, Jan Möller, der Deutschen Presse-Agentur. Im Anschluss finde eine Kundgebung statt.
Einem Aktionsplan der Kommission zufolge soll die Fischerei mit Grundschleppnetzen – also Netzen, die den Meeresgrund berühren – in Schutzgebieten bis spätestens 2030 unzulässig werden. Die Fischer kritisieren das Verbot: «Aus meiner Sicht sollte Naturschutz mit den Fischern und nicht gegen die Fischer erfolgen», sagte Möller. Der Schutz des Meeres sei ihm ein großes Anliegen und der nachhaltige Umgang mit der Natur sorge dafür, dass er seinen Beruf auch in Zukunft nachgehen könne, sagte der 35-Jährige.
«Die Auswirkungen unserer Baumkurrenfischerei auf den Meeresboden sind tatsächlich kaum messbar und verursachen keinen Schaden für das Ökosystem.» Die Empfehlung der EU-Kommission verkenne die wissenschaftliche Grundlagen für die Krabbenfischerei im Wattenmeer – «weshalb ich das Vorhaben als grundlos ablehne», sagte Möller. Dürfte im Wattenmeer, dem Hauptfanggebiet der Krabbenfischer, nicht mehr gefischt werden, würde das für einen Großteil der Betriebe das Aus bedeuten.
Das geplante Verbot wird auch Thema auf der Agrarministerkonferenz sein. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen dazu einen Antrag einbringen.