Köln (dpa) – Die 27-jährige Sarah Laber und ihr Ehemann waren am Sonntagabend (Ortszeit) in Las Vegas im Urlaub – sie wohnten im selben Hotel und im selben Stockwerk wie der Attentäter. Im Halbschlaf hätten sie zunächst «ein sehr komisches Feuerwerk» wahrgenommen, berichtete Ludger Laber. «Es waren sehr schnell aufeinanderfolgende Knalle.» An ein Attentat hätten sie aber noch nicht gedacht. Dann hätten sie aus dem Fenster gesehen: «Unser Blick ging direkt zum Festivalgelände, und es war voll mit Blaulicht, Sirenen heulten auf, und da wurde uns erstmals bewusst: Da ist etwas passiert», sagte Sarah Laber.
Auf der anderen Seite des Hotels hätten sie aus einem Fenster wehende Vorhänge entdeckt: «Das flatterte da rum, und ich wusste, das kann in Vegas gar nicht sein, weil man die Fenster gar nicht öffnen kann», sagte die 27-Jährige. Beim Blick aufs Handy hätten sie dann erfahren, dass der Attentäter gerade viele Menschen getötet hatte – am Ende waren es 58, knapp 500 Menschen wurden verletzt.
Ein Team schwerbewaffneter Einsatzkräfte brachte die Labers schließlich in Sicherheit – zuerst in die Hotelwäscherei, dann in ein nahe gelegenes Theater. Mehrere Stunden mussten sie dort ausharren. Erst danach sei ihnen das ganze Ausmaß des Massakers bewusst geworden, sagte Sarah Laber: «Auf der Straße war es ganz still, überall standen Scharfschützen. Es war wie im Kriegsgebiet.»