Wiesmoor (dpa/lni) – Erstmals in der rund 70-jährigen Geschichte des Blütenfestes in Wiesmoor in Ostfriesland könnte bei der Wahl des neuen Königshauses an diesem Sonntag (13.30 Uhr) ein König statt einer Königin gewählt werden. Neben drei Frauen stehen auch drei Männer bei der 71. Ausgabe des Traditionsfestes für das Amt zur Blütenkönigin oder zum Blütenkönig von Wiesmoor zur Wahl. «Wir brechen eine Tradition», sagte Wiesmoors Bürgermeister Sven Lübbers (parteilos). Jahrzehntelang wurden in Wiesmoor zuvor nur Blütenköniginnen gewählt. Nun hatten sich insgesamt 16 junge Leute auf das Amt beworben – je zur Hälfte Frauen und Männer.
Die Wahl wird auf der Freilichtbühne der Kleinstadt im Landkreis Aurich getroffen. Dort stellen sich die Bewerberinnen und Bewerber zunächst dem Publikum des Blütenfestes vor. Wer die Wahl gewinnt, tritt die Nachfolge der bisherigen Blütenkönigin Jana Gerdes, Rudbeckia I., an und repräsentiert die Blumenstadt Wiesmoor im kommenden Jahr bundesweit bei Anlässen etwa in Hannover und Berlin.
Das Blütenfest solle mit der Zeit gehen und attraktiv bleiben – das sei dem Veranstalter, dem Verkehrs- und Heimatverein der Stadt, wichtig, sagte Bürgermeister Lübbers. Mit der Entscheidung, dass das Geschlecht bei der Wahl des Königshauses künftig keine Rolle mehr spielt, präsentiere sich Wiesmoor so wie die Stadt sei – weltoffen und modern.