Berlin/München (dpa/tmn) – Wasser draußen, Wasser womöglich drinnen – und dann kommt auch noch Frost: Für betroffene Hauseigentümer in den Flutgebieten bedeutet das eine zusätzliche Sorge. Zwar sei der Frost in dieser Hochwasserlage grundsätzlich gut für die Deiche. «In betroffenen Häusern schadet Frost jedoch dem Mauerwerk, wenn dieses feucht ist», sagt Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Kälte nicht ins Material lassen
«Denn wenn Wasser gefriert, dehnt es sich um zehn Prozent aus», sagt Bauingenieur Prof. Norbert Gebbeken: «Und diese Ausdehnung kann einen so hohen Druck erzeugen, dass Material oder Bauteile wirklich zerstört werden.» Vor allem, wenn Gebäudeteile bereits durchfeuchtet sind.
Wenn nun mehrere Tage und Nächte mit Minusgraden um die zehn Grad kommen, muss man versuchen, dass die Kälte nicht in die durchnässten Gebäudeteile eindringen kann, so der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Im ländlichen Raum könne man dazu Stroh- und Heuballen verwenden, ansonsten eignen sich Wärmedämmplatten aus dem Baumarkt: «Wenn man diese Wärmedämmplatten von außen an die Bauteile bringt, so dass die niedrigen Temperaturen die Baumaterialien nicht gefrieren lassen, dann kann man eine Menge schützen.»
Bedarf messen: Sind die Wände feucht?
Wer unsicher ist, ob Handlungsbedarf besteht, etwa weil der Keller schon ausgepumpt ist, kann das überprüfen: «Man kann im Baumarkt für wenige Euro ein Feuchtemessgerät kaufen», sagt Gebbeken. «Bei diesen Geräten ist meistens eine Beschreibung dabei, was eine normale und was eine zu hohe Feuchte ist, so dass man auch im Übergangsbereich dessen, wo Wasser gestanden hat oder noch immer steht sehen kann, wo etwas abgedämmt werden sollte.»
Kann man von innen etwas tun? Eher nicht, so Karl-Heinz Banse. «Normalerweise empfehlen wir bei Frost, die Heizung laufen zu lassen beziehungsweise in ungeheizten Bereichen die Leitungen zu entwässern. Bei einer hochwasserbedingten Überschwemmung ist jedoch gegebenenfalls keine Heizung vorhanden.»