EuropaTipps

Eines der staureichsten Wochenenden des Sommers

Es wird voll, sehr voll - und es dürfte in der Regel sehr viel länger dauern, bis Reisende am kommenden Wochenende an ihr Ziel gelangen. Wann und wo werden die längsten Staus erwartet?

Vermutlich ist der beste Tipp für alle Urlaubsfahrer fürs kommende Wochenende (21. bis 23. Juli): Nach Möglichkeit gar nicht erst losfahren und an einem Tag unter der Woche starten. Denn der Auto Club Europa (ACE) und ADAC erwarten eines der staureichsten Wochenenden der Saison.

Nachdem dann auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland die Schulen schließen, ist bis auf Bayern und Baden-Württemberg die ganze Republik in den Sommerferien. Entsprechend turbulent dürfte es bundesweit auf den Straßen zugehen, warnt der ACE, der vor allem den Samstag als Hauptreisetag ausmacht.

Der ADAC erwartet die längsten Staus am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und am Sonntagnachmittag. Auf den wichtigsten Urlauberautobahnen werde es abschnittsweise nur im Schritttempo vorangehen.

Der ACE sagt starke Reiseströme aus dem Rhein-Main-Gebiet, dem Rhein-Ruhr-Raum und unter anderem auch aus den Ballungsräumen Berlin und Hamburg voraus. Angepeilt werden die Küsten und das Mittelmeer. Aber auch Ziele im bayerischen Voralpenland, im Schwarzwald, im Erzgebirge und im Harz stehen häufig im Navi.

Aber Deutschland wird auch immer stärker zum Transitland und Ziel ausländischer Urlauber, denn in fast ganz Europa ist nun Ferienzeit.

Die Tage in der Übersicht:

  • Freitag: Zu den Berufspendlern gesellen sich alle, die in den Urlaub aufbrechen wollen. So ist ab Mittag mit hohem Verkehrsaufkommen rund um die Ballungsräume zu rechnen. Das gilt laut ACE vor allem im Rhein-Main-Gebiet, in den Regionen Hamburg, Berlin, München sowie im Rhein-Ruhr-Gebiet. Die Autobahnen dürften bis in den Abend sehr voll sein und es muss mit langen Staus gerechnet werden.
  • Samstag: Schon ab dem frühen Vormittag sorgt die Blechlawine für volle Urlaubsrouten in den Süden, zu Nord- und Ostsee sowie zu Zielen in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Etwas geringer könnte ab Nachmittag allerdings der Verkehr in südlicher Richtung werden, so der ACE.

Dafür füllen sich die Heimreiserouten bis in den Abend. Besonders voll und stauträchtig sind demnach die Nord-Süd-Verbindungen (A1, A3, A5, A7 und A9) und die Ost-West-Verbindungen (A2, A4, A6 und A8). Aber auch auf den Stadtautobahnen und Umfahrungen in Berlin (A100, A10), Hamburg (A1, A7) und München (A99) bleibt man nicht allein.

  • Sonntag: Schon am Vormittag wird es auf den Autobahnen und Nebenstraßen schnell voll – ab Mittag geht der ACE von erhöhter Staugefahr aus – speziell auch auf den Heimreisespuren

Tipp: Die meisten Staus werden für Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag erwartet erwarten. Wer am Wochenende fahren muss, bricht besser sehr früh am Morgen auf.

Wer flexibel reisen kann, fährt besser an einem Tag unter der Woche los: Als geeignete Wochentage werden Dienstag bis Donnerstag genannt.

Zusammengefasst: Die Verkehrsclubs rechnen mit Verzögerungen in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart und München, auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee und auf den folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):

A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck
A 2 Berlin – Hannover – Dortmund
A 3 Passau – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt/Main – Köln – Oberhausen
A 4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden
A 5 Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main – Hattenbacher Dreieck
A 6 Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern
A 7 Füssen – Ulm – Würzburg – Hannover – Hamburg – Flensburg
A 8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
A 9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin
A 10 Berliner Ring
A 11 Berliner Ring – Dreieck Uckermark
A 19 Dreieck Wittstock – Rostock
A 20 Lübeck – Rostock
A 23 Hamburg – Heide
A 24 Hamburg – Berlin
A 40 Essen – Duisburg – Venlo
A 45 Dortmund – Gießen
A 61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
A 72 Leipzig – Chemnitz – Hof
A 81 Singen – Stuttgart – Heilbronn
A 93 Kiefersfelden – Dreieck Inntal
A 96 Kreuz Memmingen
A 95/B 2 Garmisch-Partenkirchen – München
A 99 Umfahrung München

Staus sind auch in Österreich und in der Schweiz zu erwarten. Hier füllen sich die klassischen Reise- und Transitrouten. Als Problemstrecken nennen die Clubs unter anderem die Südautobahn, Ost-Autobahn, sowie die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und in der Schweiz neben der Gotthard-Route (A 2) die A 1 (Bern – St. Gallen), A 3 (Basel – Chur) und die A 13 (St. Margarethen – Bellinzona).

Auf letzterer muss laut ACE vor allem vor dem Gotthardtunnel mit Staus und mit Blockabfertigung gerechnet werden. Als Ausweichroute nennt der Club ab mehr als einer Stunde voraussichtlicher Wartezeit die – auch stark befahrene – A 13 (Chur – Bellinzona).

Besonderheiten in Österreich

Gut zu wissen: Bis Anfang Oktober ist in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt. Die Ausweichstrecke – mindestens eine halbe Stunde länger – führt über den Arlbergpass. Längere Staus zu verkehrsreichen Zeiten sind wahrscheinlich, weswegen der ADAC dem Fernverkehr eine großräumige Umfahrung empfiehlt.

Außerdem gibt es ein Fahrverbot auf den Ausweichstrecken im Raum Reutte (Fernpassroute), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck für den Transitverkehr.

So ist laut ACE ein Abfahren auf Ausweichstrecken zwischen dem 8. Juli und dem 10. September 2023 jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr nicht gestattet.

Ausnahmen: Anrainer und Reisende mit Zielen in den betroffenen Gebieten. Eine Homepage des Landes Tirol informiert detailliert.

An den Grenzen ist mit Wartezeiten zu rechnen. So planen Autofahrer besser rund 60 Minuten an den Grenzen einiger europäischer Nachbarländer ein.

Wie lange man etwa an der deutsch-österreichischen Grenze an den Übergängen Walserberg (Salzburg – Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd – Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis – Pocking) warten muss, sieht man online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag.

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