Hamburg (dpa/lno) – Ein Drittel der entsprechend ausgerüsteten Kreuzfahrtschiffe haben ihre Energie während ihres Aufenthalts im Hamburger Hafen in diesem Jahr über die Landstromanlage Altona bezogen. Insgesamt habe es acht Versorgungen gegeben, sagte eine Sprecherin der Hafenverwaltung HPA der Deutschen Presse-Agentur. Die beiden anderen Kreuzfahrtterminals – Steinwerder und Hafencity – sollen im Herbst beziehungsweise im Frühjahr 2025 mit Landstrom versorgt werden.
Landstrom gilt als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt sowie für reinere Luft an den Hafenstandorten. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiterlaufen, um sich mit Strom zu versorgen – mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. Der Ausstoß im Hafen kann laut Branchenverband Clia allein «zwischen 6 und 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen eines Kreuzfahrtschiffes ausmachen».
«An den Containerterminals beginnen wir in den nächsten Monaten mit dem Testbetrieb», sagte die Sprecherin. Hamburg werde dann der erste Hafen Europas sein, der sowohl für Kreuzfahrtschiffe als auch für große Containerschiffe eine Landstromversorgung anbiete. «Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Hafens, mit der Hamburg der vorgesehenen Regulierung der EU, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, um viele Jahre voraus sein wird.»
Die Umweltschutzorganisation Nabu stellt am Mittwoch ihr diesjähriges Kreuzfahrtranking vor. Bei der inzwischen elften Auflage geht der Nabu der Frage nach, ob sich die Kreuzfahrtreedereien trotz steigender Passagierzahlen und damit verbundenen höheren Belastungen für Klima und Umwelt als Vorreiter für eine nachhaltige Schifffahrt positionieren können.