Berlin/Hannover (dpa/tmn) - Sie möchten die Online-Ausweisfunktion ihres elektronischen Personalausweises nachträglich aktivieren oder haben die zugehörige PIN verloren oder vergessen? Dann bleibt Ihnen bald nur noch ein Termin beim Bürgeramt. Denn die Möglichkeit, die PIN kostenlos per Brief zurücksetzen zu lassen, fällt weg.
«Der im Februar 2022 eingeführte, kostenfrei nutzbare PIN-Rücksetz- und Aktivierungsdienst per PIN-Brief wird ausgesetzt», teilte eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums (BMI) auf dpa-Anfrage mit. Der komplette Dienst werde zum 31. Januar 2024 eingestellt.
Praktischer Rücksetzbrief fällt Sparhaushalt zum Opfer
Die veränderte Haushaltssituation im Jahr 2024 habe eine «Neubewertung aller Projekte und Dienste im Bereich Digitale Identitäten» erforderlich gemacht, so die BMI-Sprecherin. Zuerst hatte «Heise online» berichtet.
Bislang konnten Bürgerinnen und Bürger über die Webseite «PIN-Ruecksetzbrief-bestellen.de» eine temporäre, sogenannte Transport-PIN (fünf Stellen) bestellen, die sie dann etwa in der Ausweisapp 2 in ihre neue, reguläre PIN (sechs Stellen) ändern mussten.
Der Rücksetzbrief wurde an die jeweilige Meldeadresse in Deutschland geschickt und musste per Postident-Zustellung persönlich in Empfang genommen oder unter Vorlage eines amtlichen Ausweisdokuments in der Postfiliale abgeholt werden.
2024 soll möglichst eine neue Rücksetz-Lösung kommen
Seit Februar 2022 sind nach BMI-Angaben gut 1,9 Millionen PIN-Briefe versandt worden. Davon seien rund 60 Prozent auch tatsächlich verwendet worden, um den Online-Ausweis zu aktivieren beziehungsweise um eine neue PIN zu setzen. 2024 will das BMI «nach Möglichkeit» eine neue alternative Rücksetz-Lösung etablieren.