Die meisten der mindestens 170 Monolithen schlummern noch unterirdisch. In der ersten Besiedlungsphase etwa 5700 vor unserer Zeitrechnung hat sich eine kleine Gruppe neolithischer Agriculteurs-Pasteurs am Ufer des Baches niedergelassen – sie errichteten noch keine Monolithen.
Zwischen 4500 und 4300 v.u.Z., im mittleren Neolithikum, entstanden die ersten zwei Reihen von etwa 60 kleinen Menhiren um einen großen Stein herum.
Abgrenzung des Territoriums
Schließlich folgten in einer dritten Phase zwischen Anfang des 3. und Ende des 2. Jahrtausends v.u.Z., am Ende des Neolithikums und zur Beginn der Bronzezeit, eine zweite Abteilung von 70 großen, in vier Reihen errichteten Menhiren. Die Bewohner verwendeten teilweise die kleineren Steine ihrer Vorgänger als Fundamente. Benutzt wurde die Stätte bis etwa ins erste Jahrtausend.
Ausgerichtet sind die Reihen generell von Nord nach Süd entlang der Gehwege, an Wegkreuzungen, auf Hügeln, oder wie im Falle der zwei Alignements von l‘Stantari und Renaghju in der Nähe von Wasserpunkten oder bei Quellen. Die genaue Funktion ist noch immer unbekannt, aber die Monumente demonstrieren einen signifikanten Willen, Territorium abzugrenzen.
Gabel des Teufels
Der Dolmen aus der Zeit Ende des Neolithikums wurde bis zum Mittelalter genutzt. In Korsika sind etwa 50 solcher Bauwerke verzeichnet, hauptsächlich im Süden der Insel. Der Dolmen bei Naguère wird auch „A stazzona di u Diavulu“, die Gabel des Teufels, genannt. Er ist 300 Meter von der l”alignement d”l Stantari entfernt.
Laut Prosper Mérimée (1840) ist er der besterhaltene der Insel, offen nach Südost, auf sechs bearbeiteten Granitplatten, der Deckel ist 3,40 Meter lang und 2,90 Meter breit. Vom Grabdeckel ist nur noch ein Fragment erhalten. Die Grabkammer ist 2,60 Meter lang und 1,60 Meter breit sowie 1,80 Meter hoch. Der Dolmen wiegt etwa 15 Tonnen. Gefundener Grabinhalt: Menschliche Knochen, Töpferware und Waffen.