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Deutschland unterliegt USA 1:2

Deutschland, Weltmeister im Fußball, hat das vorletzte Länderspiel der Saison gegen die USA verloren. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw verpasste am Mittwoch in Köln mit dem 1:2 (1:1) einen erfolgreichen Heim-Abschluss.

Köln (dpa) – Angeführt von Kapitän Bastian Schweinsteiger in seinem 110. Länderspiel demonstrierte die DFB-Elf nur in der ersten Halbzeit Spielfreude und Engagement.

US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann (l) verabschiedet sich nach dem Spiel von Bundestrainer Joachim Löw.

Der Treffer von Mario Götze (12. Minute) reichte vor 40 348 Zuschauern gegen die Elf des früheren DFB-Coachs Jürgen Klinsmann nicht zum Sieg. Mikkel Diskerud (41.) und der eingewechselte Bobby Wood (87.) trafen für die Gäste. Am Samstag trifft Deutschland bei der letzten Pflichtaufgabe der Saison in Faro in der EM-Qualifikation auf Außenseiter Gibraltar.

Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik
Zieler: Bekam Vorzug vor Weidenfeller. Bei Gegentoren chancenlos. Verhinderte weitere Gegentore, vor allem gegen Bradley (82.).

Rudy: Beim Ausgleich der US-Boys gedanklich und physisch zu langsam. Ging mit nach vorn, aber ohne großes Risiko. Nur Ersatzlösung rechts.

Rüdiger: So keine Alternative im Zentrum. Weit weg von Auswahlform. Zu hektisch in den Zweikämpfen. Zu unentschlossen beim Heraustreten.

Mustafi: Auch der Weltmeister brachte keine Sicherheit. Abstimmung mit Rüdiger fehlte. Starke Rettung (56.), das reichte nicht.

Hector: Gleich Probleme mit Johannsson. Seine linke Seite war immer wieder anfällig. Die besseren Aktionen hatte er in der Offensive.

Schweinsteiger: Ging weite Wege, oft bis in die Spitze. Als Abräumer konnte er vor allem Bradley nicht entscheidend einschränken.

Gündogan: Übernahm den Antreiber- und Verteiler-Part im Mittelfeld. Viel am Ball. Nach hinten konnte er auch nicht alle Lücken schließen.

Deutschlands Mario Götze jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Herrmann: Gutes Debüt. Brachte seine Schnelligkeit ein, bereitete das 1:0 mit schönem Solo vor. Noch Reserven in der Raumaufteilung.

Özil: Begann mit Lust. Viel am Ball. Vergab eine gute Chance (7.) und bereitete eine große für Götze vor. Später ohne gefährliche Aktionen.

Schürrle: Eine Problemsaison für den Vorbereiter des goldenen WM-Tores. Fehlerhaft, Kopfball aus bester Position zu lasch (33.).

Götze: Mit seinem 14. Länderspieltor ließ er auf ein Fußballfest hoffen. Hätte 2:0 machen müssen. Der Zauber verflog auch bei ihm.

Khedira: Nach langer Wettkampfpause noch unrund. Aber mit viel Engagement. Lattenkracher (90.+4) – aber insgesamt zu wenig.

Podolski: Durfte in seinem Kölner «Wohnzimmer» erst nach der Pause ran. Ihm fehlte einfach die Lockerheit. Nur noch ein Schatten.

Kramer: Kam nach einer Stunde für Gündogan. Wie gewohnt mit großem Laufpensum und Biss im Zweikampf. Im Spielaufbau fehlten die Ideen.

Kruse: Bekam in der Endphase noch seinen 12. DFB-Einsatz. Entscheidendes gelang dem Gladbacher aber nicht. Bleibt zweite Wahl.

Bellarabi: Wie Kruse ab der 73. Minute im Spiel. Der große Schwung und das Tempo fehlten dem Leverkusener.

Götze nach einer vergebenen Torchance.

Meinungen zum Spiel
Bundestrainer Joachim Löw: «Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr, sehr zufrieden, in der zweiten Halbzeit sind uns zunehmend die Kräfte geschwunden. Patrick Herrmann hat es sehr gut gemacht heute, weil er diesen Zug zum Tor hatte. Man hat gemerkt, dass die Spannung bei uns hoch war in den ersten 45 Minuten. Das werden wir aufrechterhalten müssen in den nächsten drei Tagen.»

Ron-Robert Zieler: «Das ist verdammt ärgerlich, wenn man so kurz vor Schluss noch ein Tor kassiert. Wir hätten nachlegen müssen. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit eine gute Partie abgeliefert haben – in der zweiten Halbzeit nicht mehr. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt.»

Patrick Herrmann: «Ich bin überglücklich, dass ich heute mein erstes Spiel machen konnte. An Erfahrung nimmt man immer was mit, vor allem natürlich im ersten Spiel. In der zweiten Halbzeit ist es nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben.»

Mario Götze: «In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, aber in der zweiten den Faden verloren. Wenn wir frühzeitig die Tore machen, dann sieht das anders aus hier. Gegen Gibraltar müssen wir unsere Torchancen nutzen.»

Bastian Schweinsteiger: «Das Spiel heute war wichtig, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Klar wollten wir gewinnen. Aber man muss auch sehen, woher die Amerikaner kommen und woher wir kommen vom Fitness-Level. Ich geh davon aus, dass wir gegen Gibraltar ein gutes Spiel zeigen.»

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