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Dehoga dringt auf Lockerung der Arbeitszeit-Regelungen

Der Gaststättenverband Dehoga hat sich erneut deutlich für eine Lockerung der Arbeitszeitregeln in Deutschland ausgesprochen. «Weshalb ist es verboten, sich auf zweimal zwölf Stunden und zweimal sieben Stunden zu verständigen? Ich kann nicht verstehen, was daran schlimm sein soll», sagte Verbandschef Guido Zöllick am Dienstag bei einem bundesweiten Treffen der Branche in Berlin. Eine flexiblere Regelung entspreche dem «gesunden Menschenverstand» und sei im Sinne von Unternehmen, Gästen und auch Mitarbeitern. Zöllick forderte, dass die Tages-Höchstarbeitszeit durch eine Wochenarbeitszeit ersetzt werde.

Das Thema wird bereits seit längerem diskutiert, die FDP hatte eine solche Änderung in ihrem Programm vor der Bundestagswahl 2021. Unterstützung erhielt Zöllick am Dienstag beim Dehoga-Treffen von CDU-Chef Friedrich Merz.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) lehnt eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes ab. «Es ist ein Gesetz zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten und darf nicht aufgeweicht werden», sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler am Dienstag auf Anfrage. «Arbeiten rund um die Uhr und Schichten von zwölf Stunden machen krank und sind gefährlich. Nachweislich erhöht sich das Risiko für Unfälle mit jeder zusätzlichen Arbeitsstunde.» Flexible Arbeitszeiten seien schon jetzt möglich – auch ohne Lockerung des Gesetzes.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) machte sich bei Dehoga-Veranstaltung für Flexibilität stark, konkrete Regelungen sollten seiner Ansicht nach aber zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ausgehandelt werden. Sehr ähnlich ist es im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen formuliert: «Um auf die Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren und die Wünsche von Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und Unternehmen nach einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung aufzugreifen, wollen wir Gewerkschaften und Arbeitgeber dabei unterstützen, flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen.» Am «Grundsatz des 8-Stunden-Tages im Arbeitszeitgesetz» will die Koalition demnach festhalten.

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