Stadtgeschichte: Vom mondänen Badeort zur modernen Urlaubsdestination
Zwischen Seebrücke und Promenade: Ganzjahresurlaub am Strand
Eine Stadt mit Stil, Eleganz und Tradition: die typische Bäderarchitektur
Jeder Besucher, der zum ersten Mal nach Kühlungsborn kommt, ist begeistert vom einladenden Stadtbild mit seiner klassischen „Bäderarchitektur“, einem für Seebäder an der deutschen Ostseeküste typischen Baustil. Nach der Wiedervereinigung von Ost– und Westdeutschland legten die Stadtväter Wert darauf, die historischen Bauten zu erhalten und architektonisch unpassende Neubauten zu verhindern. Die Villen sind Baudenkmäler und komfortable Hotels zur gleichen Zeit. Ob klein und edel oder elegant und anspruchsvoll, sie alle haben eines gemeinsam: eigenwillig gestaltete Fassaden mit Türmchen, Erkern und Balkonen in allen erdenklichen Formen.
Auf den Fassaden konkurrieren dekorative Elemente, die das Auge des Betrachters auf sich ziehen. Auf diese Weise zeugen sie von der langen Geschichte, die sie umgibt, und verleihen der Stadt eine Aura vergangener Tage. Die Bäderarchitektur lässt sich in der Ostseeallee (Hotel Hubertusburg, Hotel Westfalia) sowie in der Sandstraße (Villa Magda) oder auch in der Tannenstraße (Hotel Schloss am Meer, Hansa–Hau) bewundern. Noch heute ist Kühlungsborn frei von jeglichen Hochhausbauten, denn als Grundsatz gilt, dass kein Gebäude größer sein darf als der höchste Baum im Ostseebad.
15 Kilometer Nostalgie: die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“
Seit mittlerweile über 100 Jahren fährt die Bäderbahn „Molli“ auf der etwa 15 km langen Strecke von Bad Doberan über Heiligendamm bis ins heutige Kühlungsborn. Bei ihrer Gründung war sie als bequemes Fortbewegungsmittel eine Notwendigkeit, heute wird sie als kultiges Urlaubserlebnis genutzt und ist ein Muss für einen jeden Ostseeurlauber. Anders als normale Züge dient die „Molli“–Bäderbahn nicht nur dazu, um von A nach B zu gelangen, sondern auch um ein Stückchen Geschichte zu erfahren. In den Sommermonaten und von Dezember bis Anfang Januar gibt es auf der Fahrt einen Salonwagen, in dem warme und kalte Getränke sowie Kuchen und Gebäck angeboten werden. Während des G8 Gipfels in Heiligendamm im Jahr 2007 wurde die „Molli“ weltweit als offizielles Transportmittel bekannt.
Leuchtturm Buk bei Bastorf
Etwa drei Kilometer von Kühlungsborn entfernt liegt Bastorf. Eine Wanderung oder Radtour in diesen kleinen Ort mit anschließendem Besuch von Deutschlands höchstgelegenem Leuchtturm auf der Erhebung „Buk“ ist lohnenswert: Das Panorama ermöglicht einen beeindruckenden Ausblick auf den Küstenverlauf und, bei klarem Ostseewetter, bis zur Insel Fehmarn in westlicher Richtung. Für Ausflügler mit Lust auf eine Kaffeepause ist direkt neben dem Leuchtturm das Café Valentins die perfekte Adresse. Im Anschluss bietet sich ein Abstecher zum Gutshof Bastorf an: Die dort angebotene regionale Küche und die erste Mecklenburger Bonbon Manufaktur sind kulinarische Erlebnisse für jeden Geschmack und alle Altersgruppen.
Denkmal und Museum: der Ostsee Grenzturm Kühlungsborn
Von 1971 bis 1990 standen 27 Grenzbeobachtungstürme vom Typ BT11 entlang der Ostseeküste der ehemaligen DDR. Die BT11–Türme dienten der Beobachtung der Seegrenze nach Außen und zum Aufspüren von „Republikflüchtlingen“, die über die Ostsee die DDR verlassen wollten. Der Kühlungsborner Grenzturm steht direkt an der Strandpromenade. Er wurde durch den Verein Ostseegrenzturm e.V. restauriert und für Besucher als Museum geöffnet und informiert heute über das Grenzsystem und Fluchtschicksale. Neben einer Ausstellung sind im neuen Museumspavillon auch Fluchtboote zu besichtigen. Das Museum wurde 2012 mit Unterstützung des Landes Mecklenburg–Vorpommern und der Stadt Kühlungsborn errichtet.
Wo Wind und Wasser den (Farb–)Ton angeben: die Kühlungsborner Kunsthalle
In der einstigen Lesehalle in Kühlungsborn–West entstand um 1900 ein Jugendstiltempel direkt am Meer. Unter Leitung von Franz Norbert Kröger, Chef der Kunsthalle und selbstständiger Kunstmacher, finden dort seit 1991 regelmäßig hochkarätige Ausstellungen und Konzerte mit regionalen und internationalen Künstlern statt. Ob beim jährlichen Jazzmeeting, bei einer der zahlreichen, wechselnden Ausstellungen oder beim Gitarrenfestival im August – die Kunsthalle ermöglicht zu jeder Jahreszeit anspruchsvollen Kunst– und Kulturgenuss.
Winterspaß an der Ostsee: das Ganzjahresziel Kühlungsborn
Wer sich im Winter bei einsamen Strandspaziergängen den Wind um die Nase wehen lassen möchte, ist in Kühlungsborn genau richtig. Neben modernen Schnitzeljagden mit Fragen und Rätseln zur Stadtgeschichte oder Wanderführungen zu historischen und kulturellen Besonderheiten der Region ist auch unsere Nordische Eiszeit in der Möwenhalle ein besonderer Tipp für Groß und Klein den Ostseeurlaub im Winter. Zusätzlich zum Besuch in der Kunsthalle empfehlen sich die Villa Laetitia mit ihren Töpferei-Kursen, dem Bernsteinschleifen oder den Keramikmal-Workshops.