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Das Ostseebad Kühlungsborn im Überblick

Ein moderner Bootshafen, stilvolle Bäderarchitektur und eine einladende Flaniermeile mit freiem Blick auf das Meer: Kühlungsborn ist eines der größten Seebäder an Deutschlands Ostseeküste und zählt zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen in MecklenburgVorpommern. Das abwechslungsreiche Angebot an Veranstaltungen sowie die hochklassige Hotel und Gastronomielandschaft locken das ganze Jahr über Urlauber in das unweit von Rostock und Wismar gelegene Ostseebad. Neben dem fast sechs Kilometer langen Strand zeichnet sich die Stadt, die 1938 durch den Zusammenschluss der Orte Brunshaupten, Fulgen und Arendsee entstanden ist, durch das namensgebende, hügelige Waldstück die Kühlung und einen 133 Hektar großen Stadtwald aus. Zahlreiche historische Villen, die Anfang des 20. Jahrhunderts im für Kurorte typischen Stil der Bäderarchitektur errichtet wurden, prägen das Straßenbild. Eines der markantesten Bauwerke ist die Seebrücke, die rund 240 Meter lang ist.

Stadtgeschichte: Vom mondänen Badeort zur modernen Urlaubsdestination

Als die Damen noch Rüschenbadeanzüge trugen und Männer im GanzkörperOutfit schwimmen gingen: Um 1880 lockten die Orte Brunshaupten, Arendsee und Fulgen eine beeindruckende Zahl von Urlaubern und Kurgästen an die Ostsee. Zu dieser Zeit wurden die ersten Strandwege und öffentlichen Bäder gebaut. Als der Verbindungspfad zwischen Brunshaupten und Arendsee die heutige Ostseeallee für die Ortsentwicklung im Jahr 1904 ins Leben gerufen wurde, entstanden die ersten prächtigen Villen im Stile der Bäderarchitektur“. Die eleganten Gästehäuser ermöglichten es den gut situierten Gästen, die schönste Zeit des Jahres in angemessener Atmosphäre zu genießen.
Ein Wendepunkt in der Stadtgeschichte ereignete sich kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Im Jahr 1953 wurden viele Hotels und Pensionen auf Grund der „Aktion Rose“, während derer die DDRRegierung die systematische Verstaatlichung von Hotels und Dienstleistungsunternehmen betrieb, enteignet. Die prachtvollen Villen wurden unter öffentliche Kontrolle gebracht und in Feriendomizile des FDGB Urlaub Service (Freier Verband Deutscher Gewerkschaftsbund) umgewandelt. Nach der deutschen Wiedervereinigung waren die Stadtväter in der Lage, die historischen Bauten in ihrem Originalzustand von 1900 wieder herzurichten.

Zwischen Seebrücke und Promenade: Ganzjahresurlaub am Strand

Strand soweit das Auge reicht: Der feine und breite Sandstrand, die elegante, fast vier Kilometer lange Promenade und die 240 Meter lange Seebrücke laden zum Flanieren ein und bieten ein beeindruckendes Panorama über das Meer und entlang der Küste. Vielen Ferienwohnungen in Kühlungsborn sind die Strände nur wenige Minuten Fußweg nah. Vom Kopf der Seebrücke reicht der Ausblick in westlicher Richtung bis weit über die Stadt hinaus, wo im Osten das älteste deutsche Seebad Heiligendamm zu sehen ist. Der Küstenverlauf ist von der Seebrücke aus mit bloßem Auge bis Nienhagen zu verfolgen.
Am Kühlungsborner Strand, an dem das Wasser bereits zum 25. Mal in Folge mit dem Gütesiegel „Blaue Flagge“ für die hervorragende Wasserqualität ausgezeichnet wurde, finden Erholungssuchende, Familien und Sportliebhaber gleichermaßen ihren Platz in der Sonne.
Auch für FKKLiebhaber gibt es mit separaten Strandabschnitten ein großes Angebot und wer seinen Vierbeiner mitbringen möchte, findet an drei ausgewiesenen Hundestränden ebenfalls seinen Platz. Etwas actionreicher geht es am Sportstrand zu. Dieser ist in den Sommermonaten von Montag bis Samstag geöffnet und bietet verschiedene, kostenfreie Kursprogramme unter Anleitung professioneller Trainer an. Auch fürs freie Training stehen die dortigen Sportgeräte zur Verfügung. Für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Behinderung gibt es einen barrierefreien Strandzugang.


Eine Stadt mit Stil, Eleganz und Tradition: die typische Bäderarchitektur

Jeder Besucher, der zum ersten Mal nach Kühlungsborn kommt, ist begeistert vom einladenden Stadtbild mit seiner klassischen „Bäderarchitektur“, einem für Seebäder an der deutschen Ostseeküste typischen Baustil. Nach der Wiedervereinigung von Ost und Westdeutschland legten die Stadtväter Wert darauf, die historischen Bauten zu erhalten und architektonisch unpassende Neubauten zu verhindern. Die Villen sind Baudenkmäler und komfortable Hotels zur gleichen Zeit. Ob klein und edel oder elegant und anspruchsvoll, sie alle haben eines gemeinsam: eigenwillig gestaltete Fassaden mit Türmchen, Erkern und Balkonen in allen erdenklichen Formen.

Auf den Fassaden konkurrieren dekorative Elemente, die das Auge des Betrachters auf sich ziehen. Auf diese Weise zeugen sie von der langen Geschichte, die sie umgibt, und verleihen der Stadt eine Aura vergangener Tage. Die Bäderarchitektur lässt sich in der Ostseeallee (Hotel Hubertusburg, Hotel Westfalia) sowie in der Sandstraße (Villa Magda) oder auch in der Tannenstraße (Hotel Schloss am Meer, HansaHau) bewundern. Noch heute ist Kühlungsborn frei von jeglichen Hochhausbauten, denn als Grundsatz gilt, dass kein Gebäude größer sein darf als der höchste Baum im Ostseebad.

15 Kilometer Nostalgie: die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“

Seit mittlerweile über 100 Jahren fährt die Bäderbahn „Molli“ auf der etwa 15 km langen Strecke von Bad Doberan über Heiligendamm bis ins heutige Kühlungsborn. Bei ihrer Gründung war sie als bequemes Fortbewegungsmittel eine Notwendigkeit, heute wird sie als kultiges Urlaubserlebnis genutzt und ist ein Muss für einen jeden Ostseeurlauber. Anders als normale Züge dient die „Molli“Bäderbahn nicht nur dazu, um von A nach B zu gelangen, sondern auch um ein Stückchen Geschichte zu erfahren. In den Sommermonaten und von Dezember bis Anfang Januar gibt es auf der Fahrt einen Salonwagen, in dem warme und kalte Getränke sowie Kuchen und Gebäck angeboten werden. Während des G8 Gipfels in Heiligendamm im Jahr 2007 wurde die „Molli“ weltweit als offizielles Transportmittel bekannt.

Leuchtturm Buk bei Bastorf

Etwa drei Kilometer von Kühlungsborn entfernt liegt Bastorf. Eine Wanderung oder Radtour in diesen kleinen Ort mit anschließendem Besuch von Deutschlands höchstgelegenem Leuchtturm auf der Erhebung „Buk“ ist lohnenswert: Das Panorama ermöglicht einen beeindruckenden Ausblick auf den Küstenverlauf und, bei klarem Ostseewetter, bis zur Insel Fehmarn in westlicher Richtung. Für Ausflügler mit Lust auf eine Kaffeepause ist direkt neben dem Leuchtturm das Café Valentins die perfekte Adresse. Im Anschluss bietet sich ein Abstecher zum Gutshof Bastorf an: Die dort angebotene regionale Küche und die erste Mecklenburger Bonbon Manufaktur sind kulinarische Erlebnisse für jeden Geschmack und alle Altersgruppen.

Denkmal und Museum: der Ostsee Grenzturm Kühlungsborn

Von 1971 bis 1990 standen 27 Grenzbeobachtungstürme vom Typ BT11 entlang der Ostseeküste der ehemaligen DDR. Die BT11Türme dienten der Beobachtung der Seegrenze nach Außen und zum Aufspüren von „Republikflüchtlingen“, die über die Ostsee die DDR verlassen wollten. Der Kühlungsborner Grenzturm steht direkt an der Strandpromenade. Er wurde durch den Verein Ostseegrenzturm e.V. restauriert und für Besucher als Museum geöffnet und informiert heute über das Grenzsystem und Fluchtschicksale. Neben einer Ausstellung sind im neuen Museumspavillon auch Fluchtboote zu besichtigen. Das Museum wurde 2012 mit Unterstützung des Landes MecklenburgVorpommern und der Stadt Kühlungsborn errichtet.

Wo Wind und Wasser den (Farb)Ton angeben: die Kühlungsborner Kunsthalle

In der einstigen Lesehalle in KühlungsbornWest entstand um 1900 ein Jugendstiltempel direkt am Meer. Unter Leitung von Franz Norbert Kröger, Chef der Kunsthalle und selbstständiger Kunstmacher, finden dort seit 1991 regelmäßig hochkarätige Ausstellungen und Konzerte mit regionalen und internationalen Künstlern statt. Ob beim jährlichen Jazzmeeting, bei einer der zahlreichen, wechselnden Ausstellungen oder beim Gitarrenfestival im August die Kunsthalle ermöglicht zu jeder Jahreszeit anspruchsvollen Kunst und Kulturgenuss.

Winterspaß an der Ostsee: das Ganzjahresziel Kühlungsborn

Wer sich im Winter bei einsamen Strandspaziergängen den Wind um die Nase wehen lassen möchte, ist in Kühlungsborn genau richtig. Neben modernen Schnitzeljagden mit Fragen und Rätseln zur Stadtgeschichte oder Wanderführungen zu historischen und kulturellen Besonderheiten der Region ist auch unsere Nordische Eiszeit in der Möwenhalle ein besonderer Tipp für Groß und Klein den Ostseeurlaub im Winter. Zusätzlich zum Besuch in der Kunsthalle empfehlen sich die Villa Laetitia mit ihren Töpferei-Kursen, dem Bernsteinschleifen oder den Keramikmal-Workshops.

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