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Caravan Salon: Elektrische Campingbusse oder Ferraris an Bord

Reisemobile und Wohnwagen stehen für die Freiheit auf vier Rädern. Die Nachfrage nach ihnen ist ungebrochen, das zeigt der Caravan Salon in Düsseldorf. Die Bandbreite reicht von low-budget bis Luxus.

Vom Kurztrip an den Strand mit dem Reisevan bis zum Luxusurlaub mit Sportwagen im Schlepptau: Die Hersteller der Reisemobilbranche zeigen auf dem Caravan Salon in Düsseldorf noch bis zum 4. September ihre Neuheiten.

Mit 736 Ausstellern aus 34 Ländern ist die diesjährige Branchenleitmesse für Wohnmobile und Wohnwagen die größte ihrer Geschichte. In den 17 Hallen und auf dem Freigelände finden Besucher ein riesiges Angebot an Caravans, Reisevans, Wohnmobilen und Zubehör. Die Veranstalter rechnen mit rund 200 000 Besuchern. 2021 sind trotz Pandemie 185 000 Menschen gekommen – der Camping-Trend, das zeigt sich hier exemplarisch, ist offensichtlich ungebrochen.

Corona hat das befeuert: Rund zwei Millionen Neueinsteiger haben nach Branchenangaben in den vergangenen zwei Jahren zur «mobilen Freizeit» gefunden. Die Messe reagierte darauf: Mit der «Starterwelt» will man weitere Interessenten und auch eine jüngere Zielgruppe für den Campingurlaub begeistern.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden wichtiger

«Der Caravan Salon war nie so gefragt wie heute», sagte auch Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) in einer Videobotschaft zur Eröffnung des Salons für Fachbesucher am Freitag. Der Boom in Europa halte an, jetzt gelte es, sich für die Zukunft aufzustellen. Klima- und Umweltschutz werde auch beim Camping-Tourismus immer wichtiger, denn dieser sei besonders von einer intakten Umwelt abhängig. Nachhaltigkeit ist entsprechend ein wichtiger Aspekt vieler Neuheiten, die in Düsseldorf präsentiert werden.

Am Stand der Pössl Group etwa wird der elektrische Campingbus e-Vanster in den Fokus gerückt. Mit seinem 75 Kilowattstunden großen Akku lassen sich rund 300 Kilometer rein elektrisch in dem kompakten Wagen zurücklegen. Mit ausfahrbarem Dach und sogenannten Campboxen in zwei Ausführungen – Koch- und Spülmöglichkeit oder zusätzliches Bett – kann der Urlaub unkompliziert beginnen. Kostenpunkt: etwa 60 000 Euro.

Auch beim Hersteller Knaus Tabbert weise vieles in Richtung Elektromobilität, sagte ein Firmensprecher. Eine Reisemobil-Studie, die vollelektrisch funktioniert und auf Gas für die Kochmöglichkeit verzichtet, werde zurzeit getestet.

Low-Budget-Modell oder sogar noch günstiger: Dachzelt

Für Neueinsteiger und die junge Zielgruppe bietet Fendt mit dem «Apero 495 SG» einen Einstiegswohnwagen an. Der 7,22 Meter lange Wagen, der insbesondere für Paare und kleine Familien geeignet ist, beginnt bei rund 28 000 Euro.

Wer es spartanisch mag und gerne mit dem eigenen Auto unterwegs ist, für den könnte das Dachzelt eine Option für den günstigen Campingurlaub sein. Ab 1500 Euro gibt es diese Aufbauten in unterschiedlichen Größen und Formen, wie auf der Messe zu sehen ist.

Luxus im Campingurlaub – mit Auto an Bord

Am anderen Ende des Preisspektrums bewegt sich der «Credo» von Concorde. Bei diesem kompakten Luxusmobil lassen sich auch Roller oder Fahrräder mitnehmen. Rund 266 000 Euro müssen Interessenten für dieses 7,5 Meter lange Gefährt bezahlen. Soll nicht nur das Zweirad mit, sondern gleich der Smart, werden rund 420 000 Euro für den längeren «Carver 920 G» fällig.

Doch es geht noch mehr, viel mehr: Der «Performance S» von Volkner Mobil dürfte das teuerste Reisemobil der Messe sein. Dieser 18 Tonnen schwere Wagen ist 530 PS stark, 12 Meter lang und 3,85 Meter hoch. Er hat auf Wunsch einen Ferrari gleich mit dabei, der natürlich in die integrierte Garage des Wohnmobils passt. Dazu gibt es 35 Quadratmeter Wohnfläche mit Fußbodenheizung. Ferrari und Reisemobil im Paket kosten in der auf der Messe gezeigten Ausstattung etwa 5,3 Millionen Euro.

Mit Bettrückbau die Badfläche verdoppeln

Wer auch mit weniger Platz auskommt, könnte beim Campingvan «Globetrail 590 C» von Dethleffs zugreifen. Der Grundriss ähnelt dem gewohnten Bild, das man von einem Wohnmobil hat: drehbarer Fahrer- und Beifahrersitz, dahinter Bad und Küche und im Heck ein quer eingebautes Doppelbett.

Neu aber ist das Bad-Konzept. Durch den Rückbau des Doppelbetts zu einem Einzelbett verdoppelt sich die Fläche der Waschkabine. Die ist auch für große Menschen geeignet, im gesamten Fahrzeug misst die Stehhöhe 1,94 Meter. Die Grundausstattung gibt es ab rund 59 000 Euro.

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