Berlin (dpa) – Bei Hin- und Rückflügen im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm el Scheich haben Mitglieder der Bundesregierung sowie deren Mitarbeiter etwa 308 Tonnen Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Das geht aus einer aktuellen schriftlichen Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Frage der ehemaligen AfD-Abgeordneten Joana Cotar hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Klimakonferenz fand vom 6. bis zum 18. November in dem ägyptischen Badeort statt.
Wie das Auswärtige Amt mitteilt, umfasst der genannte Ausstoß alle Flüge, die im Kontext der Konferenzteilnahme der Bundesregierung angefallen sind. Dazu gehören den Angaben zufolge Flüge mit drei Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sowie An- und Abreisen von Regierungsmitgliedern und deren Mitarbeitern mit zivilen Flügen. Inbegriffen ist auch der CO2-Fußabdruck, den Weiterflüge in andere Länder, etwa um die Maschinen dort zu parken, verursacht haben.
Das Außenministerium betont, dass «für alle durch Dienstreisen der Bundesregierung verursachten CO2-Emissionen» über das Umweltbundesamt ein entsprechender Ausgleich veranlasst werde.
Als Mitglieder der Bundesregierung, die die drei eingesetzten Maschinen der Flugbereitschaft in Anspruch genommen hätten, werden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) samt ihren mitreisenden Mitarbeitern genannt. Andere Regierungsvertreter hätten samt Begleitung zivile Flüge für die An- und Abreise genutzt, hieß es.
Die kürzlich aus der AfD ausgetretene Bundestagsabgeordnete Cotar – nun fraktionslos – warf der Ampel-Regierung «Effekthascherei» vor. «Die Bundesregierung hat alleine mit den Flügen zur Klimakonferenz so viel CO2 erzeugt, dass ein durchschnittlicher Deutscher damit 150 Jahre Auto fahren könnte», sagte Cotar der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist in Zeiten von Videokonferenzen absurd und eine riesige Verschwendung von Steuergeld.» Deutschland brauche «eine rationale Realpolitik, keinen aktionistischen Klimawahn», erklärte sie.