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Bürger sollen über Welterbe-Bewerbung von Neuschwanstein abstimmen

Nach fast drei Jahren Corona-Pandemie drängt es die Deutschen mit Macht in die Urlaubsorte. Eine Studie geht davon aus, dass 2023 sogar zu einem Rekord-Reisejahr werden könnte. Nur ein Urlaubsland erfreut die Deutschen immer weniger.

Bei einem Bürgerentscheid sollen die Einwohner von Schwangau darüber entscheiden, ob sie die Nominierung des Märchenschlosses Neuschwanstein als Welterbe unterstützen. Dies habe der Gemeinderat festgelegt, sagte eine Sprecherin der Gemeinde am Dienstag. Einen Termin für die Abstimmung gebe es noch nicht, bis Herbst solle diese aber stattfinden. Mehrere Medien hatten über den Gemeinderatsbeschluss berichtet.

Das Schloss im Ostallgäu soll gemeinsam mit den anderen beiden weltberühmten Schlössern des Bayern-Königs Ludwig II., Herrenchiemsee und Linderhof, als Weltkulturerbe-Vorschlag bei der Unesco eingereicht werden. Das Projekt «Gebaute Träume» steht bereits auf der sogenannten Tentativliste, auf der die nächsten Welterbe-Vorschläge der Bundesrepublik gesammelt werden.

Laut der Bayerischen Schlösserverwaltung könnte 2025 die Welterbekommission über die drei bayerischen Königsschlösser entscheiden. In Schwangau gibt es allerdings unterschiedliche Sichtweisen zu dem Projekt. Manche befürchten, dass das Welterbesiegel noch mehr Besucher anlocken könnten. Mit normalerweise etwa eineinhalb Millionen Gästen pro Jahr zählt Neuschwanstein bereits zu den größten Touristenattraktionen Bayerns.

Die Bayerische Schlösserverwaltung habe die Gemeinde um Zustimmung zum Welterbe-Antrag gebeten, sagte die Gemeindesprecherin. Der Gemeinderat habe am Montagabend selbst nicht darüber abgestimmt, sondern ein Ratsbegehren in Gang gesetzt. «Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger abstimmen lassen, ob Schloss Neuschwanstein Weltkulturerbe werden sollen soll oder nicht», sagte die Sprecherin. Zuvor soll es eine Infoveranstaltung zu dem Thema geben.

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