Wolgast/Zecherin (dpa/mv) – Unerwartete Schäden an der Zecheriner Brücke sorgen für zusätzliche Verkehrsbehinderungen zur Insel Usedom und von der Insel auf das Festland. So muss eine Brückenklappe der 320 Meter langen südlichen Straßenzufahrt auf die Urlaubsinsel repariert werden, wie Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Montag mitteilte. Deshalb werde es vom 12. Juni bis 7. Juli immer wieder kurze Vollsperrungen der Bundesstraße 110 geben müssen, weil bestimmte Schweißarbeiten an der Klappe nötig sind. Meyer sprach von 15-minütigen-Sperrungen und einer «Notinstandsetzung».
Die Schäden waren bei Untersuchungen im Frühjahr entdeckt worden. Derzeit wird der Verkehr bereits auf maximal 20 Kilometer pro Stunde Geschwindigkeit reduziert. Die Zecheriner Brücke ist die einzige Zufahrt von Süden zur Insel Usedom, die mit ihren Kaiserbädern Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin wöchentlich Tausende Besucher anlockt.
Ein weiteres Problem ist derzeit, dass auch an der einzigen Nord-Zufahrt der Insel – der Peene-Klappbrücke Wolgast – gebaut wird. Dort laufen seit mehr als einem Jahr Reparaturarbeiten, die momentan auch für Staus in Wolgast sorgen, da nur eine eingeschränkte Fahrbahnbreite zur Verfügung steht und eine Bauampel den Verkehr regelt. Diese Arbeiten sollen zu verkehrsstarken Hauptsaisonzeiten im Sommer auf der B111, wie auch 2022 schon, ausgesetzt werden.
Meyer wies darauf hin, dass es in Wolgast wegen Asphaltarbeiten an der Peene-Brücke im September eine Woche eine Vollsperrung geben wird. Vom 4. bis 10. September soll der gesamte Straßenverkehr über die südliche Zufahrt – also die Zecheriner Brücke – laufen. Die Brückenreparaturarbeiten in Wolgast wurden Anfang 2022 gestartet, sollen Ende 2023 fertig sein und etwa 5,7 Millionen Euro kosten.
Über die 256 Meter lange Wolgaster Brücke rollen im Schnitt täglich 12 500 Autos, im Sommer aber deutlich mehr als außerhalb der Tourismussaison. Eine Umgehungsstraße für Wolgast ist bereits im Bau, aber erst in einigen Jahren fertig. Laut Ministerium hatte die Insel Usedom 2022 rund 1,1 Millionen Gäste. Beide Brücke müssen für den Schiffsverkehr regelmäßig geöffnet werden.