München (dpa/lby) – Mehr als die Hälfte der bayerischen Unternehmen beklagt laut einer Studie Probleme bei der Besetzung offener Stellen. Besonders betroffen ist nach einer Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) das Gastgewerbe: 62 Prozent der Tourismusbetriebe berichteten von Personalengpässen, teilte der BIHK am Donnerstag in München mit. In der Industrie und im Baugewerbe falle es 59 Prozent der befragten Firmen schwer, freie Stellen zügig zu besetzen, im Dienstleistungssektor 55 Prozent, im Handel 49 Prozent. Der BIHK hatte dafür 3400 Unternehmen befragt.
«Beim Wettbewerb um jeden einzelnen Mitarbeiter müssen sich Unternehmen vor allem als attraktive Arbeitgeber profilieren», sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Zwei Drittel der befragten Firmen arbeiteten daran. Jeder zweite Betrieb setze auf mehr Ausbildung und auf eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Notwendig sei auch die erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften aus Drittstaaten, sagte Gößl. «Die Wirtschaft braucht dringend ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit praxistauglichen Regelungen. Die aktuellen Regeln sind viel zu kompliziert.»